Konzernumbau

MediaMarkt stampft Marke Saturn in Österreich ein

Digital
13.07.2020 12:45

Der Handelskonzern MediaMarktSaturn fährt am österreichischen Markt seit vielen Jahren zweigleisig - mit den Marken MediaMarkt und Saturn als scheinbar rivalisierende Elektromärkte. Damit soll nun Schluss sein: In einer Presseaussendung kündigte das Unternehmen das Aus für die Marke Saturn an. Bisherige Saturn-Filialen laufen zukünftig unter der Marke MediaMarkt.

Verkauft wird die Zusammenlegung der beiden Marken in der Presseaussendung als Expansion. Tatsächlich wird die Marke MediaMarkt damit deutlich präsenter: Die 52 Märkte des Unternehmens, die bislang entweder als MediaMarkt- oder Saturn-Filiale betrieben wurden, werden in Zukunft allesamt den MediaMarkt-Schriftzug tragen.

Die kleinere Marke geht dabei in die Größere auf. Das Unternehmen hat 37 MediaMarkt-Standorte in Österreich, an denen laut eigenen Angaben mehr als 2000 Mitarbeiter beschäftigt sind. Unter der Marke Saturn betrieb man 15 Standorte mit rund 900 Mitarbeitern. Ziel der Zusammenlegung sei, das Unternehmen wirtschaftlich fit für die Zukunft zu machen, begründet MediaMarktSaturn den Schritt.

Deutscher Mutterkonzern wirtschaftlich unter Druck
Der deutsche Mutterkonzern, die Elektronikhandels-Holding Ceconomy, ist derzeit wirtschaftlich unter Druck. Die Großaktionäre Haniel und Convergenta forderten Ende Juni eine neue Strategie. Haniel hatte die aus seiner Sicht zu große Abhängigkeit vom stationären Geschäft kritisiert, das Onlinegeschäft sei noch nicht stark genug.

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Sowohl MediaMarkt als auch Saturn sind wirtschaftlich sehr gesund, profitabel und stark, beide genießen ein hohes Vertrauen unserer Kunden.

Csongor Nemet, Geschäftsführer MediaMarktSaturn Österreich

Die prekäre wirtschaftliche Situation des Mutterkonzerns will MediaMarktSaturn-Österreich-Chef Csongor Nemet nicht als Grund für die Markenzusammenlegung nennen: „Sowohl MediaMarkt als auch Saturn sind wirtschaftlich sehr gesund, profitabel und stark, beide genießen ein hohes Vertrauen unserer Kunden. Diesen Vorteil wollen wir nun - nach reiflichen strategischen Überlegungen und eingehender Analyse der österreichischen Marktsituation - nützen.“

Einmarken-Strategie „garantiert Synergien“
Tatsächlich dürfte es aber auch um Kostensenkungen gehen: Die Einmarken-Strategie „garantiert viele Synergien in allen Bereichen sowie schlankere Prozesse und effizientere Strukturen“, sagt Nemet. So dürfte die Strategie mit zwei getrennten Online-Auftritten, zwei verschiedenen Kundenmagazinen und anderen Doppelgleisigkeiten nicht gerade billig für das Mutterunternehmen der beiden Märkte gewesen sein.

Eingliederung soll Ende September abgeschlossen sein
Die Eingliederung der Saturn-Märkte ins MediaMarkt-Filialnetz soll im August starten und laut MediaMarktSaturn Ende September abgeschlossen sein. Ab diesem Zeitpunkt werde MediaMarkt in Österreich an mehr als 50 Standorten vertreten und für vier Fünftel der Bevölkerung in weniger als 20 Minuten Autofahrt erreichbar sein, kündigte man an. Für die Saturn-Kunden soll sich nichts ändern. MediaMarkt übernimmt alle Verbindlichkeiten gegenüber Kunden von Saturn, sämtliche Ansprüche und Verträge bleiben gültig.

Wie viele Mitarbeiter bei der Zusammenlegung abgebaut werden, hat MediaMarktSaturn nicht verraten. Dass die ehemaligen Saturn-Filialen weiter betrieben werden, legt nahe, dass es beim Verkaufspersonal keinen größeren Abbau geben wird. Der Personalbedarf im Marketing- und Verwaltungsbereich wird aber wohl deutlich schrumpfen.

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