„Das Leben geht weiter, anders halt“, meint der international renommierte Filmregisseur Robert Dornhelm und führt dazu weiter aus: „Die breite Allgemeinheit hat Schaden durch Covid-19 genommen. Unsere Rolle sehe ich darin, dass wir hoffentlich den Menschen mit Kunst Hoffnung geben können. Aber man darf in so einer außergewöhnlichen Situation die Kunst nicht vernachlässigen, so wie es in Österreich geschehen ist. Das war eine Schweinerei und zurecht ist Staatssekretärin Ulrike Lunacek zurückgetreten.“
Xenia Hausner, die Tochter des 1995 verstorbenen Malers Rudolf Hausner, wandte sich 1990, nachdem sie lange Jahre erfolgreich als Bühnenbildnerin tätig war, der Malerei zu. In ihrem Werk beschäftigt sie sich primär mit dem Menschen. Die Zeit nach Corona sieht sie folgendermaßen: „Kunst beschäftigt sich mit allen Themen der Menschheit, insofern kann Corona ihr überhaupt nichts anhaben. Ich würde sagen, dass es inhaltlich sogar stärker weitergeht als zuvor. Da man Kultur und Kunst als sinnstiftende Momente im Leben benötigt.“
In dieselbe Kerbe schlägt Birgit Hutter, welche nach Abschluss der Hochschule für Angewandte Kunst und einem Studium der Theaterwissenschaften unter anderem als Assistentin bei Vivienne Westwood arbeitete und seit Jahrzehnten in unzähligen Produktionen als Kostümbildnerin für Film, Fernsehen und Theater tätig ist: „Kunst kann nicht sterben wie vergangene Katastrophen, Epidemien, oder auch Kriege bewiesen haben. Jetzt scheint es ja so, dass wir Corona überstanden haben. Aber wir wissen auch, dass wir weiterhin damit leben müssen. Dabei könnten ja auch einige neue kreative Wege entstehen.“
Die Kunst, das weiterhin mahnende Gewissen
Ganz andere Töne sind von der aus zahlreichen Film- und Fernsehrollen bekannten „Theater in der Josefstadt“-Schauspielerin Sandra Cervik zu vernehmen: „Aus meiner Wahrnehmung heraus wurde gerade aus ökonomischer Sicht Schaden angerichtet. Wahnsinnig viele Kolleginnen und Kollegen aus der freien Szene stehen am Rande ihrer Existenz. Meinem Gefühl nach waren wir, die in der darstellenden Kunst tätig sind, die Ersten, denen die Häuser zugesperrt wurden, und sind nun die Letzten, die wieder aufmachen dürfen. Die Kunst soll als mahnendes Gewissen in der Demokratie gesehen werden. Deshalb werden wir weitermachen, obwohl wir eine breite Schlagseite abbekommen haben.“
Entsetzen über aktuelle Vorkommnisse in Tirol
„So positiv dieses Erlebnis der von Elisabeth Gürtler organisierten Veranstaltung ist, so entsetzt bin ich über das, was in Tirol stattfindet. Der stellvertretende Landeshauptmann ist nach seiner rhetorischen Unverschämtheit einer Frau gegenüber immer noch nicht zurückgetreten, da er scheinbar von oben gedeckt wird. Auch deshalb scheint es so, dass die handelnden Personen durch die Corona-Krise überhaupt nicht geläutert worden sind und das entsetzt mich maßlos“, lauten die Worte von Xaver Schwarzenberger, der unter vielen anderen Blockbustern auch für den historischen Erfolgsfilm „Andreas Hofer – Die Freiheit des Adlers“ als Regisseur verantwortlich zeichnet.
Hubert Berger, Kronen Zeitung
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