09.06.2020 11:19 |

Transitforum mahnt:

Verordnung zum Fahrverbot soll präziser werden

Ab Mittwoch sollte das viel diskutierte Motorradfahrverbot im Tiroler Außerfern gelten. Das Transitforum rät, das Inkrafttreten aufzuschieben. Der Entwurf der Verordnung habe einige Schwachstellen. Beispielsweise inkludiere er nicht die Biker aus dem EU-Ausland. Fritz Gurgiser sandte „seinen“ Entwurf an alle relevanten Stellen.

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Zurzeit regelt das grausliche Wetter den Lärmpegel auf der Hahntennjochstraße. Mit der Rückkehr der Sonne – wahrscheinlich am kommenden Wochenende – kehrt aber auch der Motorradlärm auf die Straßen zurück. Doch diesmal in sehr abgedämpfter Form, das kommunizieren zumindest die Macher des Fahrverbotes für Motorräder mit einem eingetragenen Standgeräusch (Nahfeldpegel) über 95 Dezibel, das ab Mittwoch in Kraft treten soll. Diese sieben Prozent der in Österreich zugelassenen Bikes würden nämlich dieselbe Lärmemission erzeugen wie die 93 Prozent „leisen“ Motorräder.

Gurgiser verweist auf die Alpenkonvention
Um das neue Fahrverbot gab’s bereits im Vorfeld viel Lärm. Dieser wird allerdings nicht leiser – und schon gar nicht beim Betrachten der Verordnungsentwürfe. Die sind nämlich für das Transitforum Austria-Tirol verbesserungswürdig, die Ergänzungsvorschläge wurden allen relevanten Stellen zugesandt. Transitforumschef Fritz Gurgiser schlägt generell vor, die Verordnung „um die eine oder andere Woche zu verschieben“, um die vorgeschlagenen Aspekte einzuarbeiten. „Es ist beispielsweise dringend nötig, auf die Durchführungsprotokolle der Alpenkonvention hinzuweisen“, sagt Gurgiser, „um die in anderen EU-Staaten zugelassenen Motorräder zu inkludieren.“

Fahrten zum Arbeitsplatz sollen ausgenommen sein
Die Festlegung auf ein bestimmtes Standgeräusch sei ebenfalls nicht nachvollziehbar, weil der Umgebungslärm von der Masse an Motorrädern produziert werde. Auch die Einflechtung der Schutzgebiete (Ruhegebiet Muttekopf, Naturpark Tiroler Lech, Natura-2000-Gebiet) in die Verordnung sei unabdingbar, um mit einer „Gesamtregion“ zu argumentieren. Außerdem sei auch europarechtlich vertretbar, Fahrten zum Arbeitsplatz und retour zumindest befristet auszunehmen. Ob diese und einige andere „Schwachstellen“ aus Sicht des Transitforums tatsächlich adaptiert werden - sie wurden allen relevanten Stellen der Legislative übermittelt -, ist allerdings schon rein zeitlich problematisch, das Fahrverbot soll ja am Mittwoch in Kraft treten. Dies sei aber laut Gurgiser keineswegs in Stein gemeißelt: „Lieber etwas später und es hält dann!“

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