Influencer verurteilt

Streit um Domain endete mit wilder Schießerei

Digital
10.12.2019 16:34

Urteil in einem filmreifen Kriminalfall in den USA: Ein Instagram-Star hat im Streit mit dem Besitzer einer Internetadresse, die er unbedingt besitzen wollte, einen Bewaffneten angeheuert, der den Domain-Besitzer zur Übergabe der Adresse zwingen sollte. Der Verbrecher drang ins Haus des Inhabers der Adresse ein, bedrohte diesen mit einer Waffe - und wurde bei einem Kampf, ebenso wie sein Opfer, angeschossen.

Der Vorfall ereignete sich laut dem US-Justizministerium vor rund zwei Jahren. Das Urteil gegen den Influencer, der den Bewaffneten angeheuert hatte, wurde allerdings erst jetzt gesprochen. Der Drahtzieher der Aktion geht für 14 Jahre hinter Gitter. Der angeheuerte Kriminelle bekannte sich bereits nach der Tat schuldig und sitzt eine 20-jährige Haftstrafe ab.

Komplott wie aus einem Hollywood-Streifen
Der Tathergang und die Vorgeschichte lesen sich wie das Drehbuch für einen Hollywood-Streifen. Instagram-Influencer Rossi Lorathio Adams (27), online bekannt als „Polo“, hatte 2015 eine Instagram-Seite namens State Snaps gegründet, die sich großer Beliebtheit erfreute und Hunderttausende Follower anlockte. Irgendwann frustrierte es Adams, dass er den von ihm häufig genutzten Hashtag #DoItForState nicht als Adresse seiner Website besaß.

Zwei Jahre erfolglos versucht, Domain zu kaufen
Adams machte sich auf die Suche nach dem Inhaber der Domain und versuchte zwei Jahre lang, ihm die Internetadresse abzukaufen. Der Domain-Besitzer Ethan Deyo aus der Kleinstadt Cedar Rapids in Iowa wollte sie zuerst nicht verkaufen, bot sie Adams schließlich aber um 20.000 US-Dollar an. Das war Adams wiederum zu teuer, weshalb er eine andere Taktik erdachte, um an die Adresse zu kommen: Erpressung.

Influencer versuchte es mit Drohungen
Adams schickte Freunden des Domain-Besitzers SMS mit Pistolen-Emojis, um sein Gegenüber einzuschüchtern. Als das nichts half, heuerte er im Sommer 2017 seinen kriminellen Cousin Sherman Hopkins an und erteilte ihm den Auftrag, den Domain-Besitzer zu Hause zu besuchen und ihn mit einer Waffe zu bedrohen, damit er die Internetadresse übergibt.

Adams brachte Hopkins zu Deyos Haus. Hopkins hielt sich an den Plan und brach - mit einer Strumpfhose über dem Kopf und einer Waffe in der Hand - in Deyos Haus ein. Er bedrohte den Domain-Besitzer und wollte ihn eine Liste mit Informationen zur Übergabe der Internetadresse abarbeiten lassen.

Einbruch endete mit wilder Schießerei
Dann kam es zum Handgemenge: Deyo wurde ins Bein geschossen, er entriss Hopkins die Waffe und richtete sie gegen den Einbrecher. Hopkins wurde mehrfach in die Brust getroffen, Deyo wählte den Notruf. Beide Männer überlebten, die Polizei nahm die Ermittlungen auf. Hopkins zeigte sich geständig und wurde 2017 zu 20 Jahren Haft verurteilt. Adams wurde im April für schuldig befunden, das Urteil wurde am Montag gesprochen: 14 Jahre Haft. Die Höchststrafe wären laut NBC 20 Jahre gewesen.

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