Angesichts der Sparmaßnahmen, die zur Eindämmung der hohen Staatsschuld notwendig seien, solle die "Squadra" mit gutem Beispiel vorangehen.
Calderoli von der rechtspopulistischen Lega Nord kritisierte auch Champions-League-Sieger Inter Mailand im Besitz des Erdölmagnaten Massimo Moratti. "Es gibt Klubs, die Spieler im Ausland kaufen, keine Jungtalente fördern, Trainern Dutzende Millionen Euro zahlen. Das ist nicht mehr der Moment dafür. In den Kassen der Gesellschaften, die Erdöl raffinieren, landen Hunderte Millionen Euro pro Jahr. Wer mit diesen Einnahmen rechnen kann, hat weniger Schwierigkeiten, sich teure Spieler zu kaufen und Meisterschaftstitel zu gewinnen. Ich glaube, da müsste man etwas ändern", forderte Calderoli, der Ressortchef des neu geschaffenen Sonderministeriums für Vereinfachungen in der Gesetzgebung ist.
240.000 Euro Prämie winken jedem Spieler von Italiens Team, sollte der zweite WM-Titel en suite und der insgesamt fünfte geholt werden. Für den zweiten Platz müssten sie sich mit 130.000 Euro begnügen, für Platz drei mit 30.000 Euro.
"Ein lächerliches Land"
Die Forderungen Calderolis verärgerten vor allem Italiens Tormann Gianluigi Buffon. "Wenn Calderoli mir sagt, wo mein Geld landen wird, könnte ich auch mit den Kürzungen einverstanden sein. Ich begreife aber nicht, warum uns Politiker oft vor der WM so angreifen", betonte Buffon. Kapitän Fabio Cannavaro zeigte sich empört. "Die Wahrheit ist, dass wir ein lächerliches Land sind", meinte der 36-Jährige.
Die Regierung Berlusconi hat vor zwei Wochen ein strenges Sparprogramm mit Ausgabenkürzungen in Höhe von 24 Milliarden Euro in zwei Jahren verabschiedet. Damit will das Kabinett die hohe Verschuldung eindämmen. Gegen den Sparplan haben die Gewerkschaften bereits einen Generalstreik ausgerufen.
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