Eingebrannte OLEDs

Schlechter Kundendienst: LG zahlt 100.000 € Strafe

Digital
10.09.2019 21:31

LG Electronics ist in Australien zu einer Strafe von 160.000 Dollar (rund 99.000 Euro) verurteilt worden, weil der Kundendienst des koreanischen IT-Giganten zwei Käufer teurer OLED-Fernseher nicht korrekt betreut haben soll. Die TV-Käufer, die über Einbrennprobleme bei ihren Edel-Fernsehern klagten, seien telefonisch zunächst abgewimmelt und nicht ausreichend über ihre Rechte aufgeklärt worden, urteilte das Gericht.

Die Kunden meldeten sich bereits 2015 beim LG-Kundendienst, nachdem ihre OLED-Fernseher nach anderthalb Jahren Betrieb Probleme machten: Bilder hatten sich in die Displays eingebrannt. Beim Kundendienst wurde ihnen mitgeteilt, der Hersteller sei nicht für solche Probleme zuständig, die LG-Kunden wandten sich an die Wettbewerbs- und Verbraucherkommission, die Ende 2015 Klage gegen LG Australien einreichte.

Klage zunächst abgewiesen, dann bestätigt
Die Klage wurde im September 2017 zunächst teilweise abgewiesen, im Juni 2018 vom Bundesgericht wieder teilweise bestätigt, zuletzt sprach nun der australische Gerichtshof sein Urteil: Der Kundendienst habe sich nicht angemessen verhalten, der Hersteller wurde zu 160.000 australischen Dollar Bußgeld verurteilt. Die Aussage der Kundendienst-Mitarbeiter, der Hersteller sei nicht für Einbrennprobleme zuständig, sei nahe am Leugnen der Garantien für Verbraucher insgesamt, so das Gericht. Dass LG letztlich immerhin die Arbeits- und Materialkosten für die Reparatur übernommen hat, wurde dem Hersteller vom Gericht positiv angerechnet, berichtet „Heise“.

In Deutschland gab es bereits ganz ähnliche Fälle: Das Computermagazin „c’t“ unterstützte im Sommer 2018 einen Käufer eines OLED-Fernsehers von LG, der ebenfalls Probleme mit eingebrannten Bildern meldete und vom Kundendienst zunächst mit der Begründung abgewimmelt wurde, der Hersteller sei nicht für die eingebrannten Bilder verantwortlich. Als der Fall publik wurde, lenkte LG ein und tauschte den Fernseher des Kunden schließlich unbürokratisch um.

Standbilder sind ungünstig für OLED-Fernseher
OLED-Fernseher - LG ist bei der neuen Bildschirmtechnologie führend - zeichnen sich durch selbstleuchtende Bildschirme aus organischen Leuchtdioden aus, die sattes Schwarz, viel Kontrast und strahlende Farben produzieren. Wie früher bei Plasma-Fernsehern besteht bei der Technologie allerdings ein Risiko, dass sich Bilder oder Bildbestandteile wie Senderlogos oder Laufschriften bei längerer Nutzung in den Bildschirm einbrennen.

Um das zu vermeiden, setzt LG auf Software-Tricks: Senderlogos werden beispielsweise mit verringerter Helligkeit angezeigt, gelegentlich durchlaufen die Geräte im Standby-Modus Auffrischungsroutinen für das Panel. Generell sollten Käufer eines OLED-Fernsehers vermeiden, über längere Zeit Standbilder auf dem Gerät anzeigen zu lassen. Wer mehrere Stunden am Tag Standbilder oder TV-Sender mit Laufschrift auf seinem TV-Gerät laufen lässt, sollte lieber zum LCD-Fernseher greifen.

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