Debatte spaltet Briten

Handy im Auto: Verbot von Freisprecheinrichtungen?

Digital
14.08.2019 13:53

Telefonieren im Auto erhöht das Unfallrisiko, weshalb die Handynutzung am Steuer in Europa nur mit Freisprecheinrichtung gestattet ist. Die Briten denken nun aber über ein komplettes Telefonierverbot für Autofahrer nach, selbst mit Freisprecheinrichtung wären Telefonate am Steuer dann illegal.

Das komplette Telefonierverbot am Steuer fordert eine Gruppe von Parlamentsabgeordneten aus dem Commons Transport Select Committee, dem Vertreter mehrerer Parteien angehören. Sie warnen vor dem „falschen Bild“, dass Telefonieren im Auto mit Freisprecheinrichtung unbedenklich wäre.

Im Gegenteil, es berge „die gleichen Risiken für eine Kollision“ wie Telefonieren mit dem Handy am Ohr. Die Politiker zitieren in einem Report einen Experten, der die Ablenkung durch ein Telefon - ob mit oder ohne Freisprechgerät - am Steuer mit jener durch das Erreichen der legalen Promille-Obergrenze vergleicht.

Politiker planen öffentliche Anhörung zum Thema
Ende 2019 soll das komplette Telefonierverbot im Auto bei einer öffentlichen Anhörung debattiert werden. 773 Verkehrsunfälle mit 135 Schwerverletzten und 43 Toten, die in Großbritannien allein 2017 durch vom Handy abgelenkte Autofahrer verursacht wurden, sprechen aus Sicht der Befürworter für das Verbot, berichtet die TV-Anstalt BBC.

Es ist ein emotionales Thema, die Debatte dazu schlägt in Großbritannien hohe Wellen. Ein Befürworter des kompletten Telefonierverbots ist Joshua Harris von der Verkehrssicherheits-NGO „Brake“. Er mahnt: „Ein Moment der Ablenkung durch das Telefon kann lebenslanges Leid verursachen, unser Rat für Autofahrer ist deshalb einfach: Wenn Sie fahren, stellen Sie sicher, dass Ihr Handy stummgeschaltet ist und außer Reichweite ist!“

„Nutze Freisprecheinrichtung und brauche das“
Eine Anweisung, der nicht jeder Folge leisten kann - Kelvin Hardy zum Beispiel. Der 56-jährige wartet Fernwärmeanlagen in ganz Großbritannien und legt an einem Arbeitstag Hunderte Kilometer zurück. „Dabei nutze ich eine Freisprecheinrichtung und Spracherkennung - und ich brauche das. Ich kann am Weg zu einem Job einen Anruf bekommen, dass ich nicht mehr benötigt werde. Wenn ich den annehmen kann, spart das eine unnötige Reise.“

Er könne auch stündlich stehenbleiben, um sein Handy zu checken, das halte er aber für umständlich. „Für mich geht es um verantwortungsbewusste Nutzung. Man muss ein Gespräch ja nicht annehmen. Ich hebe auch nicht ab, wenn ich gerade von Lastwagen umzingelt bin oder ein Wolkenbruch niedergeht. Da darf man sich nicht ablenken lassen.“

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