Obwohl es in Summe ausreichend Nachwuchs gibt, steht es dennoch in vielen weiß-grünen Regionen schlecht um die veterinärmedizinische Versorgung. Die Gründe kennt Walter Obritzhauser, Präsident der steirischen Tierärzte-Kammer: „Die Ausbildung wird von immer mehr Frauen absolviert. Viele landen aber durch das Gründen einer Familie gar nie im Beruf oder bleiben dort, wo ihre Männer ihrem Job nachgehen. Und wo ist das heutzutage? In den größeren Städten.“
Zudem werde das Arbeiten in Kleintier-Praxen zusehends beliebter, der oft harte Alltag mit Nutztieren schreckt hingegen viele ab.
„In fünf bis zehn Jahren steht in der Steiermark eine große Pensionierungswelle an, spätestens ab dann wird es vielerorts richtig eng“, sagt Obritzhauser, der seit 1985 im obersteirischen Parschlug arbeitet.
Mariazell ist schon jetzt ein großes Sorgenkind, aber auch in Altenmarkt, Passail oder etwa im Raum Murau spitzt sich die Lage zu: „Man kann sagen, dass überall dort, wo es schwer ist, Humanmediziner zu bekommen, es auch zäh ist, einen Veterinär zu finden“, resümiert der 62-Jährige.
Die Forderungen der Branche zur Problembewältigung reichen von der „dringend notwendigen“ Anhebung der Honorare bis zur Wiedereinführung von Distriktsärzten.
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