Dreikampf um WM-Krone?

Marko sieht Verstappen heuer als Titelkandidaten

Formel 1
06.03.2019 07:16

Wenn die Formel 1 am 17. März in Melbourne in ihre nächste Welttournee startet, sind alle Augen wieder auf ein erwartbares Duell gerichtet. Dieses bahnt sich zwischen dem fünfmaligen Champion Lewis Hamilton und Ferrari-Herausforderer Sebastian Vettel an, der heuer mit einigen neuen Mitspielern angreift. Helmut Marko rechnet hingegen mit einem Dreikampf, in dem Red Bull eine wichtige Rolle spielt. Er rechnet mit einem Dreikampf zwischen Hamilton, Vettel und Verstappen.

Noch herrscht Rätselraten, was die Kräfteverhältnisse betrifft. Denn bei den Februar-Testfahrten in Spanien waren auch Tarnen, Täuschen und Tricks angesagt. Von den Topteams hielt sich vor allem Mercedes bedeckt. Erst in der zweiten Woche enthüllten die „Silberpfeile“ das Aerodynamik-Design, das wohl mit Adaptionen in der Saison zum Einsatz kommen wird. Das Tempo gab auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya häufig Ferrari vor, das mit frischem Elan in die neue Saison startet.

„Härtester Kampf bis jetzt“
Die Kräfteverhältnisse sind bis dato schwer einzuschätzen. Ein Vergleich von Rennsimulationen auf dem Kurs in Montmelo bei Barcelona ergab laut Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff einen leichten Vorsprung der Italiener. „Ferrari wäre fünf Sekunden vor uns ins Ziel gefahren“, sagte Wolff. „Ich denke, es ist vielleicht eine halbe Sekunde“, bezifferte Hamilton den Vorsprung von Ferrari auf eine Runde. „Das wird der härteste Kampf bis jetzt, und das ist spannend“, schlussfolgerte der Engländer.

Ferrari „noch nicht zufrieden“
Bei Ferrari ist vieles neu. Anfang des Jahres löste der bisherige Technikdirektor Mattia Binotto Maurizio Arrivabene als Teamchef der Scuderia ab. „Ich erwarte nicht, dass sie hinter uns sein werden“, entgegnete der Italiener mit Geburtsort Lausanne hinsichtlich Mercedes. Vorschnell sollten sich die Tifosi keine zu großen Hoffnungen machen. „Ich bin noch nicht zufrieden, wo wir im Moment stehen“, sagte Binotto.

Bei den Fahrern ersetzte der 21-jährige Monegasse Charles Leclerc den Routinier Kimi Räikkönen, der zu Alfa Romeo wechselte. Neu im PR-Team ist unter anderem als Berater der Wiener Bernd Fisa. Für den Medienprofi ist es ein Comeback, er war bereits Anfang der 2000er-Jahre Pressesprecher beim Kult-Rennstall aus Maranello.

Die Italiener arbeiteten mit Hochdruck an der Weiterentwicklung des Motors, zudem scheint mit dem Aerodynamik-Paket ein großer Wurf gelungen zu sein. Und Vettel ist hungrig. Der Deutsche wartet seit 2013 auf seinen fünften Weltmeistertitel. „Ich denke, dass wir ganz gut dabei sein sollten“, erklärte der 31-Jährige, der wie sein Vorbild Michael Schumacher heuer in seiner fünften Saison bei Ferrari den ersten Titel holen könnte. „Bei Mercedes ist aus unserer Sicht schwer zu sagen, was genau passiert.“

Marko: „Wahrscheinlich ein Dreikampf“
Ein Fragezeichen steht auch hinter Red Bull Racing. Aufbruchstimmung herrscht wegen der Zusammenarbeit mit dem neuen Motorpartner Honda. „Es fühlt sich gut für mich an, und jeder scheint sehr zufrieden und fokussiert“, sagte Max Verstappen, den Motorsport-Berater Marko reif für den Titel hält. „Es wird wahrscheinlich ein Dreikampf zwischen Vettel, Hamilton und Verstappen“, meinte der Steirer. Bei den Tests fehlte nicht viel auf Ferrari, zu einem Vergleich auf eine schnelle Runde kam es aber nicht mehr.

Beim zweiten Red-Bull-Rennstall Toro Rosso gibt es mit dem Thailänder Alexander Albon einen echten Neuling. Auch Lando Norris (McLaren) und George Russell (Williams) haben jeweils noch keinen Grand Prix absolviert. Der 34-jährige Robert Kubica gibt indes nach acht Jahren Absenz bei Williams ein Comeback. Am 6. Februar 2011 hatte der Pole in Italien bei einem Rallye-Unfall schwere Arm- und Handverletzungen erlitten.

Wenige Regel-Änderungen
Regeltechnisch gibt es heuer wenige Änderungen. Nicht aufrechterhalten hat Formel-1-Sportchef Ross Brawn die erst vor kurzem eingeführten Aerodynamik-Vorschriften. Die Frontflügel sind jetzt 20 Zentimeter kürzer und einfacher gestaltet als im Vorjahr. Damit soll durch eine weniger turbulente Nachströmung das Hinterherfahren erleichtert werden, was wiederum Überholmanöver befördern soll.

Ob es tatsächlich so kommt, wird man voraussichtlich erst nach Australien wissen, denn das Rennen in Melbourne zählt traditionell zu jenen mit der wenigsten Action. Am 14. April findet in Shanghai der 1.000. Königsklassen-Grand-Prix statt. Das Österreich-Rennen steigt am 30. Juni in Spielberg.

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(Bild: KMM)



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