Wilde Intrigen

Rektors-Wahl wird zum Uni-Skandal

Salzburg
17.02.2019 12:30
An der Uni Salzburg regiert längst das Mittelmaß, meinen Kritiker. Hammerschmid forderte in ihrem Hearing vor dem Uni-Senat, das sehr ausgewogen war, „Exzellenz in Forschung und Lehre in allen Fachbereichen“. Nun unternehmen ihre Gegner erneut alles, um sie aus dem Rennen um den Rektors-Posten zu werfen.

Zwei ist nicht gleich drei. Das weiß jeder Volksschüler. Dennoch will Verfassungsrichter Georg Lienbacher in seiner Funktion als Vorsitzender des Unirates (Aufsichtsrat) die Frage diskutieren, ob auch zwei Kandidaten für den Posten des Rektors als Dreiervorschlag gewertet werden können.

Wie berichtet, lag nach den Hearings im Senat – der Vertretung von Professoren, Assistenten, Mitarbeitern und Studenten – ein Dreiervorschlag vor: Auf Platz eins war der Salzburger Arbeitsrechtler Rudolf Mosler, gefolgt von Brigitte Hütter, Ex-Vizerektorin des Mozarteums, und dem deutschen Mediziner Hendrik Lehnert.

Sonja Hammerschmid, die von der Findungskommission zuerst auf Platz eins gereiht worden war, stand nicht mehr auf der Liste. Dabei erfüllte sie alle drei Kriterien der Ausschreibung: Erfahrung in der Leitung einer Uni, internationale Erfahrung und ein abgeschlossenes Doktorat.

Nun wurde Hütter zur Rektorin der Kunst-Uni in Linz gewählt und nahm den Job an. Der Senat müsse einen neuen Dreiervorschlag erstellen, so Karl Ludwig Vavrovsky, langjähriger Präsident der Rechtsanwaltskammer und Vorsitzender des Mozarteum-Unirates: „Ich halte an den Buchstaben des Gesetzes fest. Dort ist klar festgelegt, dass der Senat einen Dreiervorschlag zu erstellen hat.“

Der Senat will seinen Ex-Vorsitzenden als Rektor

Außerdem regle das Universitätsgesetz, dass „ein ausgewogenes Zahlenverhältnis zwischen Männern und Frauen“ gegeben sein müsse, so Vavrovsky. Ob das bedeutet, dass Hammerschmid wieder in den Dreiervorschlag aufgenommen wird, ist nicht klar. Uniratsvorsitzender Lienbacher ist für die „Krone“ seit Tagen nicht erreichbar.

Indes fordert sogar Kandidat Hendrik Lehnert, dass eine Frau in den Dreiervorschlag aufgenommen wird. Uni-Kritiker meinen, der Senat wolle unbedingt seinen Ex-Vorsitzenden Mosler als Rektor durchboxen. Hammerschmid habe hingegen mit ihrem Exzellenz-Anspruch viele Institute in Aufregung versetzt.

Wolfgang Fürweger
Wolfgang Fürweger
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