Die Verletzungen, die bei einem drei Monate alten Baby im Klinikum festgestellt wurden und nun in der Anklage der Staatsanwaltschaft Klagenfurt aufgelistet sind, lesen sich furchtbar: Blutungen im Hirn, in der Netzhaut, Hirnfunktionsstörungen und Gehirnkrampfanfall - zugefügt vom eigenen Vater, einem jungen Mann, offensichtlich überfordert mit der Betreuung eines Babys. Er steht heute wegen schwerer Körperverletzung und Kindesmisshandlung vor Richter Michael Schofnegger.
Der mögliche Strafrahmen beträgt auf Grund des Alters des Angeklagten - er war zum Tatzeitpunkt Ende 2017 noch keine 21 - weniger als drei Jahre Haft. Der Fall weckt bedrückende Erinnerungen an ein anderes Verfahren in Klagenfurt. Da saß ebenfalls ein Jungpapa vor Gericht, weil er seine wenige Monate alte Tochter durch massives Schütteln schwerst verletzt hätte - doch beim Prozess kamen Zweifel an dieser Version auf. Der Mann wurde freigesprochen. Da die Mutter des Kindes jede Aussage verweigerte, gegen sie aber keine Anklage erhoben worden war, landete der Fall letztlich bei den Akten. Ungelöst. Zwar hatte sich der vormalige Justizminister Wolfgang Brandstetter nach einem „Krone“-Bericht später noch einmal eingeschaltet. Doch ebenfalls erfolglos. Ob Mutter oder Vater die eigene Tochter fast das Leben gekostet haben - laut Ärzten waren ursprünglich auch gesundheitliche Langzeitfolgen nicht ausgeschlossen - wird somit wohl nie mehr geklärt werden.
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