Fahrdienstleiterin:

„Ich sorge dafür, dass es grün wird“

Tirol
27.08.2018 17:05

Bahnhöfe, Züge, Gleise und Weichen: Ein Männerthema? Darüber kann ÖBB- Fahrdienstleiterin Nina Kuzuik (42) nur herzlich lachen.

Wenn im Tiroler Unterland ein Zug in den Bahnhof einfährt, weiß Nina Kuzuik das. Sie weiß auch, wie schnell er fährt und wo sein Ziel ist. Sie kennt Nummern und Kürzel und hat zehn Bildschirme gleichzeitig im Blick. Nina ist Fahrdienstleiterin bei den ÖBB. Die Frau über die Züge koordiniert, reagiert - „und sorgt dafür, dass es grün wird“.

Liebe auf den ersten Zug
Die studierte Übersetzerin warf vor nunmehr fünf Jahren zum ersten Mal einen Blick auf die Bildschirme, die nun ihr Territorium sind. „Eine Freundin von mir hat den Job gemacht, ich habe mir das angeschaut und war sofort Feuer und Flamme“. Liebe auf den ersten Zug also. Sie entscheidet sich, das Übersetzen sein zu lassen und beginnt die Ausbildung zur Fahrdienstleiterin.

Ruhe bewahren
Nun managt die 42-Jährige den Zugverkehr. „Es ist jeden Tag was anderes, das liebe ich. Als Fahrdienstleiter arbeitet man nicht nur bloß den Fahrplan ab. Man muss flexibel auf Situationen eingehen können, um alles zu koordinieren“, erklärt sie. Die Herausforderung dabei: „Auch in stressigen Zeiten Ruhe zu bewahren und konzentriert bei der Sache zu bleiben.“ Nina arbeitet im Schichtdienst, Zwölf Stunden am Stück: „Einen Tag, eine Nacht, dann kommt ein Schlaftag, dann ein freier Tag“, erklärt sie.

Familienfreundlich? Ja!
Ob das familienfreundlich sein kann? „Und ob“, sagt die 42-Jährige, „organisieren muss man sich als berufstätige Mutter sowieso immer, durch den Schichtdienst bleibt mehr Freizeit - auch unter der Woche.“ Die 42-Jährige ist eine von vier Frauen und hat 101 männliche Arbeitskollegen. Nina fühlt sich wohl, weiblicher Nachschub kann aber nie schaden: „Der Job ist absolut nicht geschlechtsabhängig. Ich glaube, früher waren einfach die Rollenbilder fester vergeben“, erklärt sie. Benachteiligt wurde sie als Frau aber nie - weder in Sachen Gehalt, noch von ihren männlichen Kollegen.

Mehr Infos zum Job: www.oebb.at

Anna Haselwanter
Anna Haselwanter
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