Verbrenner geschlagen

VWs E-Renner bricht All-Time-Rekord am Pikes Peak

Motor
25.06.2018 08:10

Aus dem Diesel-Dunst steigt so etwas wie ein Phoenix aus dem Feinstaub auf: VW hat beim legendären Pikes-Peak-Bergrennen in den Rocky Mountains nicht nur den Rekord für Elektrofahrzeuge gebrochen, sondern auch gleich den grundsätzlichen Streckenrekord.

(Bild: kmm)

Im 500 kW (680 PS) starken VW I.D. R Pikes Peak bezwang der Franzose Romain Dumas am Sonntagvormittag Ortszeit auch die mit konventioneller Antriebstechnik fahrende Konkurrenz und verbesserte mit 7.57,148 Minuten den Allzeitrekord seines Landsmannes Sebastien Loeb aus dem Jahr 2013 um 16 Sekunden.

„Der I.D. R Pikes Peak ist der sportliche Vorbote der I.D. Familie von Volkswagen. Und heute haben wir gezeigt, was in dieser Technologie steckt“, so Frank Welsch, Mitglied des Markenvorstands Volkswagen Pkw, Geschäftsbereich „Technische Entwicklung“.

19,99 Kilometer, 156 Kurven, nur ein Versuch - und der gelang: Romain Dumas feierte beim legendären Pikes Peak International Hill Climb, der seit 1916 insgesamt 96 Mal ausgetragen wurde, seinen vierten Gesamtsieg. Mit dem I.D. R Pikes Peak stellte Volkswagen einen außergewöhnlichen Rennwagen auf die Räder - speziell auf die Anforderungen des berühmten Bergrennens zugeschnitten: Minimales Gewicht, größtmöglicher Abtrieb und maximale Leistung sollten die bestmögliche Performance ermöglichen.

Der I.D. R Pikes Peak wiegt inklusive seiner Batteriezellen unter 1100 Kilogramm. Bei der Dimensionierung der Leistung vertraute Volkswagen auf Software-Simulationen, um das Optimum aus Energiebedarf und Leistung für den Rekordversuch am Pikes Peak zu bestimmen. In Sachen Aerodynamik galt es, den Verlust an Abtrieb durch die geringere Luftdichte am Pikes Peak zu kompensieren - weithin sichtbares Resultat dieses Versuchs: Die schlanke und flache Karosserie in Kombination mit dem riesigen Flügel am Heck.

Strom aus Bio-Generatoren
Auch in Sachen Ladetechnik ging Volkswagen einen neuen Weg - mit dem Ziel einer möglichst schnellen und gleichzeitig umweltschonenden Ladung. Dabei gab das Reglement die Zeit vor: Eine komplette Ladung muss im Falle eines Rennabbruchs in unter 20 Minuten realisiert werden. Der dazu benötigte Strom wurde mit Generatoren am Fuße des Pikes Peak erzeugt - die Wahl fiel auf Glycerin als Kraftstoff, das chemisch gesehen ein Zuckeralkohol ist. Dieser Kraftstoff - der beispielsweise bei der Herstellung von Bio-Diesel entsteht - verbrennt nahezu völlig ohne schädliche Abgase oder Rückstände. Glycerin selbst ist ungiftig und wird sogar in der Lebensmittel- und Kosmetikindustrie als Zusatzstoff verwendet.

Zwischen Bekanntgabe und Startschuss des Pikes-Peak-Projekts am 18. Oktober 2017 und der Rekordfahrt am Pikes Peak am 24. Juni 2018 lagen gerade einmal 250 Tage. Ein Achtungserfolg für VW und die Elektrifizierung der Antriebspalette. Und eine im Konzern willkommene gute Nachricht in Zeiten des Dieselskandals.

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(Bild: kmm)



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