Für die in der Tabelle weiterhin führende "Selecao" war es im Wettlauf ans Kap die zweite Niederlage nach dem 0:2 vom 15. Juni 2008 in Paraguay und die erste nach insgesamt 19 Länderspielen, in denen es elf Siege und acht Remis gegeben hatte. Diese Serie wurde vor 10.000 Zuschauern durch Tore von Edgar Olivares (10.) und Marcelo Martins (30.) gestoppt. Villarreal-Stürmer Nilmar gelang nach der Pause nur noch eine Resultatskosmetik (69.).
"Nicht unmenschlich"
"Hier zu spielen, ist sicherlich nicht leicht. Es ist aber nicht unmenschlich, wenn man eine gewisse Zeit zum Akklimatisieren an die Höhenlage hat", meinte Brasiliens Teamchef Carlos Dunga, der im Hinblick auf die abschließende Heimpartie am Mittwoch gegen Venezuela einige Spieler geschont und jene Akteure eingesetzt hatte, die er für die Bedingungen in La Paz als am besten geeignet hielt.
Brasilien war ohne Stars wie Kaka etc. nach Bolivien gereist. Eine Ausnahme bildete Stürmer Adriano, der zur Pause wegen einer Blessur in der Kabine blieb. Für Erwin Sanchez, den Feldherrn der Gastgeber, war der Sieg nach einigen schlechten Resultaten Balsam, er fand aber dennoch ein Haar in der Suppe: "Wir schlagen daheim die besten Teams, verlieren aber gegen jene, die man hier schlagen sollte." Die Bolivianer schlugen in La Paz Brasilien, Paraguay und Argentinien, gingen aber gegen Venezuela, Ecuador und Chile leer aus.
Martin Palermo rettet Argentinien
Bereits am Samstag hat Martin Palermo Argentinien vor einer nationalen Katastrophe bewahrt. Der Stürmer schoss den zweimaligen Weltmeister in der Nachspielzeit zu einem 2:1-Sieg im Schicksalsspiel gegen Peru und wahrte damit die Chancen auf die Qualifikation für die WM 2010 in Südafrika. Die Argentinier haben es damit am Mittwoch selbst in der Hand, mit einem Sieg in Uruguay die WM-Teilnahme sicherzustellen.
Das Team von Diego Maradona hatte im strömenden Regen von Buenos Aires alles andere als überzeugend gewirkt. Real-Stürmer Gonzalo Higuain hatte den Favoriten bei seinem Teamdebüt in Führung gebracht (48.), Hernan Rengifo aber für den Außenseiter ausgeglichen (86.). "Ja, ich habe geglaubt, dass wir ausgeschieden sind", gestand Maradona. "Aber ich habe auf Palermo vergessen, den heiligen Palermo. Er hat uns ein weiteres Leben geschenkt."
Ecuador nur noch mit kleinen Chancen
Die Uruguayer setzten sich dank eines Elfmeters von Stürmerstar Diego Forlan praktisch mit dem Schlusspfiff in Ecuador mit 2:1 durch und liegen nur einen Punkt zurück auf dem fünften Platz, der immer noch zum Play-off gegen den Vierten der Nord- und Mittelamerika-Zone, Honduras oder Costa Rica, berechtigt. Die Ecuadorianer liegen einen weiteren Punkt zurück und gastieren zum Abschluss in Chile.
Die Chilenen sind alle Sorgen bereits los: Österreichs WM-Gegner von 1998 sicherte sich die WM-Teilnahme mit einem 4:2-Sieg in Kolumbien als drittes südamerikanisches Team nach Rekordweltmeister Brasilien und Paraguay.
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