Umweltschützer toben

„Kettensägenmassaker“ – Wirbel um Olympia-Abfahrt

Sport
07.02.2018 09:50

Schon bevor die Speed-Spezialisten in Südkorea um die Medaillen kämpfen, sorgt die olympische Abfahrtsstrecke in Jeongseon für Aufregung. Laut Umweltschützer mussten 120.000 Bäume weichen, man spricht bereits vom "Massaker mit einer Kettensäge". (Zuletzt kritisierte auch der deutsche Kitz-Sieger Thomas Dreßen die Olympia-Vergabe!)

Die Schande am heiligen Berg, so nennen Umweltaktivisten die Maßnahmen die getroffen wurden, um eine olympiataugliche Abfahrtsstrecke zu schaffen. Der 1561 Meter hohe Gariwang erfüllt als einziger Berg im Gebiet Pyeongchang die Anforderungen der FIS, die für Abfahrten einen Höhenunterschied von 800 Meter vorschreibt. Der Start befindet sich auf 1370 Meter, das Ziel auf knapp 550 Meter Seehöhe. Die verhältnismäßig kurze Strecke ist 2857 Meter lang und wurde vom Schweizer Bernhard Russi konzipiert.

(Bild: APA/AFP/CHRISTOF STACHE, GEPA, krone.at-Grafik)

Laut Umweltschutzorganisationen wurden 120.000 Bäume für die Errichtung der Strecke gefällt. Die Regierung spricht von „nur“ 50.000 Bäumen. Und das in einem Naturschutzgebiet, das für manche Koreaner "heilig" ist. Kim Choony von der Organisation Friends of the Earth South Korea gegenüber dem "Spiegel": "Ein Massaker mit einer Kettesäge. Die olympischen Grundsätze werden für sechs Tage Skifahren mit den Füßen getreten."

(Bild: GEPA)

Extra-Kurve für „Magic Tree“
 
Russi wehrt sich gegen die Vorwürfe. Der Pistenbau sei für die einen "Blödsinn", andere wiederum seien der Meinung, "dass die Natur in einem gewissen Maß dazu da ist, damit sich der Mensch in ihr bewegen kann". Für den sogenannten „Magic Tree“, der Frauen einst geholfen haben soll, schwanger zu werden, veränderte er die Strecke und ließ eine weitere Kurve einbauen. Was den Ärger der Umweltschutzorganisationen wohl nicht mindern wird.

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(Bild: KMM)



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