Akademikerball-Protest

Kann die Polizei den Schwarzen Block stoppen?

Österreich
26.01.2018 15:02

"Wir müssen mit allem rechnen", sagte der Wiener Polizeisprecher Paul Eidenberger Freitagfrüh gegenüber krone.at – nur Stunden vor dem Start des höchst umstrittenen Wiener Akademikerballs, nur Stunden vor dem Beginn angekündigter Proteste, die die Innenstadt ab dem Nachmittag lahmlegen und die Kräfte der Exekutive in Atem halten werden. Auch mit der Beteiligung "radikaler und gewaltbereiter Teilnehmer" werde seitens der Exekutive gerechnet, so der Sprecher. "Vorbereitet sind wir in jedem Fall."

In der Vorwoche war Polizeipräsident Gerhard Pürstl noch von einer "deutlich höheren Gewaltbereitschaft" der Demonstranten im Vergleich zu den vorangegangenen Jahren ausgegangen - Stichwort Mobilisierung auch im Ausland. In den vergangenen Tagen habe sich die Lage diesbezüglich aber etwas entspannt, so Eidenberger. Mit einer möglichen Beteiligung von radikalen Protestteilnehmern, etwa jenen des für seine Gewaltbereitschaft bekannten Schwarzen Blocks, wird dennoch nach wie vor gerechnet – zumal sich dieser auch den Demonstrationen gegen die neue Regierung vor knapp zwei Wochen angeschlossen hatte.

"Es gibt diesbezüglich aber keine konkreten Ankündigungen", so der Polizeisprecher weiter. "Von einem derartigen Szenario wie vor einigen Jahren (2014 waren etwa Anhänger des Schwarzen Blocks mit sieben Bussen sogar aus Deutschland angereist, um in Wien zu protestieren, Anm.) gehen wir aktuell nicht aus." Auch Hinweise auf etwaige Reisebewegungen aus dem Ausland nach Österreich gebe es nicht.

Nur wenige Teilnehmer angemeldet, weit mehr erwartet
Angemeldet worden seien insgesamt drei Demonstrationsmärsche sowie zwei Standkundgebungen, berichtete Eidenberger. Was die Zahl der Teilnehmer betrifft, gibt man sich bei der Polizei realistisch: "Zwar sind jeweils nur ein paar wenige Hundert Demonstranten angekündigt, erfahrungsgemäß werden es aber natürlich weit mehr sein. Das konnte man ja auch bei der Demo vor zwei Wochen sehen."

Damals waren laut Polizeiangaben mindestens 20.000 Menschen auf die Straße gegangen und über die Mariahilfer Straße zur Hofburg gezogen. "Deshalb gehen wir heute auch von einer ähnlichen Mobilisierung und Teilnehmerzahl aus", so Eidenbergers Schätzung. Ausschreitungen und Gewalt seien jedenfalls "nicht auszuschließen".

Rund 3000 Beamte sind beim "größten Polizeieinsatz Österreichs" in der Innenstadt postiert. Ab 17 Uhr wird das Platzverbot rund um die Hofburg in Kraft treten.

Innenstadt ab Nachmittag am besten meiden
Beeinträchtigungen im Verkehr gibt es allerdings schon ab dem frühen Freitagnachmittag: Seit 16 Uhr sollte die Innenstadt gemieden werden. Beeinträchtigt sein werden abschnittsweise der Ring, der Bereich Augartenstraße und Augartenbrücke, doch auch auf den Ausweichrouten muss man mit Behinderungen und zähem Verkehr rechnen.

Einschränkungen gibt es zudem im öffentlichen Verkehr. Seit 14 Uhr ist der Betrieb der Citybuslinien 1A, 2A und 3A eingestellt. Zudem werden die Straßenbahnlinien in der Innenstadt kurzgeführt bzw. umgeleitet - daher bitte auf die U-Bahnen umsteigen oder großräumig ausweichen.

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