21.06.2009 08:07 |

Nicht zu schlagen

Wladimir Klitschko bleibt Weltmeister

Wladimir Klitschko hat am späten Samstagabend vor 60.000 Zuschauern in der Gelsenkirchener Veltins-Arena seinen Platz auf dem Box-Thron erfolgreich verteidigt. Mit einem Sieg über den Usbeken Ruslan Tschagajew durch technischen K.o. in der zehnten Runde bleibt der 33-jährige Ukrainer Weltmeister der Verbände WBO und IBF. "Tschagajew hat alles versucht, aber ich war besser", meinte Klitschko unter dem Jubel der Zuschauer im Stadion des deutschen Fußball-Bundesligisten Schalke 04. Das Spektakel soll Klitschko fünf Millionen Euro beschert haben.
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Tschagajews Trainer Michael Timm hatte nach der 9. Runde gemeinsam mit Referee Eddie Cotton das überraschend einseitige Duell abgebrochen. "Ich wollte Ruslan schützen. Es waren zu viele harte Treffer", begründete Timm seine Entscheidung und lobte anschließend den Sieger: "Wladimir hat gezeigt, dass er der beste Schwergewichtler der Welt ist." Zuvor hatten die Boxfans einen überlegenen Klitschko gesehen, der Tschagajew keine Chance ließ und im 56. Kampf den 53. Sieg feierte, den 47. vor Ablauf der Zeit.

Tschagajews bereits in Runde 2 angezählt
Schon in der zweiten Runde hatte der 1,99-Meter-Mann seinen um 14 Zentimeter kleineren Rechtsausleger-Kontrahenten mit einer Links-Rechts-Kombination zu Boden geschickt. Es war das erste Mal in Tschagajews Profi-Karriere, dass er angezählt werden musste. In der sechsten Runde sorgte der Schlaghagel Klitschkos schließlich für ein drei Zentimeter großes Cut oberhalb der linken Augenbraue seines Kontrahenten, der seine als gefährlich geltende linke Schlaghand nie ausspielen konnte. Auch der ältere Klitschko-Bruder Witali (38) sparte danach nicht mit Lob für den Sieger: "Wladimir wird immer besser. Er ist aber immer noch nicht auf dem Zenit. Er hat viel mehr Talent als ich. Wladimir ist eben ein richtiger Boxer."

"Es war nicht mein Tag"
Für den schwer gezeichneten Tschagajew, der bei der Hamburger Universum Promotion unter Vertrag steht und der "weiße Tyson" genannt wird, war es die erste Niederlage im 26. Profi-Kampf. "Es tut mir leid, es war nicht mein Tag. Wladimir war schneller. Er ist der richtige Weltmeister. Aber ich komme zurück", erklärte Tschagajew. Der WBA-Weltmeistergürtel des Usbeken stand nicht zur Disposition. Der in Panama ansässige Verband hatte wenige Stunden vor dem Duell eine Titelvereinigung abgelehnt. Tschagajew und der Russe Nikolai Walujew werden in diesem Verband gemeinsam als Weltmeister geführt.

Ob Tschagajew seinen Titel behält, will die WBA in den nächsten Tagen entscheiden. Der Verband hat bisher noch keine Konsequenzen aus der Absage des Kampfes zwischen Walujew und Tschagajew am 30. Mai in Helsinki gezogen. Damals untersagten finnische Ärzte das Duell, weil Tschagajew Träger des Hepatitis-B-Antigens ist. Deutsche Ärzte erklärten jedoch, dass vom Usbeken keine Ansteckungsgefahr ausgehe.

Größtes Boxspektakel in Deutschland seit 70 Jahren
Das Duell in der Veltins-Arena war das größte Box-Spektakel auf deutschem Boden seit 70 Jahren. 1939 hatten in Stuttgart 70.000 Zuschauer den Sieg von Box-Idol Max Schmeling, Deutschlands einzigem Schwergewichts-Weltmeister, gegen Adolf Heuser verfolgt. Schmeling war auch für den Zuschauer-Europarekord verantwortlich, 1934 sahen in Hamburg 102.000 Menschen den Erfolg des früheren Champions gegen Walter Neusel.

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