Stressfood

Richtig essen gegen Stress

Gesund
24.04.2009 14:54
Jeder Mensch reagiert anders auf großen Druck: Dem einen schlägt der Stress auf den Magen, den anderen verleitet er dazu, ständig zum Kühlschrank zu gehen oder in die Süßigkeiten-Lade zu greifen und Unmengen von Ungesundem "zum Trost" zu verdrücken. Dabei kann die richtige Ernährung, genauso wie Sport, erfolgreich zur Bekämpfung von Stresssymptomen eingesetzt werden.

Die Wiener Ernährungswissenschaftlerin Dr. Ingrid Kiefer und der Medical-Coaching-Experte Dr. Wolfgang Lalouschek geben in ihrem Ratgeber "Stressfood - Mit Ernährung und Stressmanagement aus der Burnout-Falle" Tipps, wie Stressesser und Stresshungerer mit der Situation besser zurechtkommen und welche Nahrungsmittel bei der Stressbewältigung helfen.

Fettes Essen stresst zusätzlich
Sowohl für Stressesser als auch für Stresshungerer gilt, dass insbesondere fett- und zuckerreiche Lebensmittel den Körper zusätzlich stressen, der bereits mit den typischen Stresshormonen Cortisol, das gerne Fett am Bauch einlagert, und Adrenalin zu kämpfen hat. Ein fettreiches Frühstück fuhrt dazu, dass wir noch stärker auf Stress reagieren, der Blutdruck wird höher, der Puls schneller. Laut dem Ratgeber ist es deshalb sinnvoll, den Tag mit Milchprodukten und Cerealien, also Müsli oder Haferflocken, zu beginnen.

Tipps für Stressesser
Folgende Tipps für Stressesser haben Kiefer und Lalouschek parat:

  • Bewegung machen, anstatt zu essen.
  • Bewusst und langsam essen.
  • Vermeide beim Essen Nebentätigkeiten wie telefonieren, E-Mails lesen, arbeiten oder fernsehen. Konzentriere dich aufs Essen.
  • Setz dich entspannt zum Essen. Mach vor dem Essen einen Zehn-Minuten-Spaziergang.
  • Iss immer im Sitzen, nicht im Stehen oder Gehen.
  • Genieße das Essen.

Tipps für Stresshungerer
Jenen Menschen, denen Kummer und Stress den Appetit eher verdirbt, raten die beiden Arzte in dem Buch:

  • Iss kleine Portionen.
  • Greif zwischendurch zu Obst und Milchprodukten.
  • Trink statt einer Mahlzeit zwischendurch Buttermilch, ein Joghurt-Getränk oder Molke in kleinen Schlucken.
  • Nüsse und Trockenfrüchte liefern bei Bedarf Energie.
  • Meide schwere, deftige oder fettreiche Speisen.
  • Wichtig: Kinder nicht mit Süßigkeiten zum Essen motivieren! Nicht selten, schreiben Kiefer und Lalouschek, wird aus einem Kind, dass bei Stress nichts oder sehr wenig isst, ein Stressesser, der mit Gewichtsproblemen zu kämpfen hat.

Richtig essen gegen Stress
Die Nahrungsauswahl, so die Autoren, entscheidet, ob man nach dem Stress schnell wieder entspannt oder in der Stressfalle bleibt. Wichtig sei, dass der Gestresste Kohlenhydrate mit Langzeitwirkung zum Beispiel aus Getreideprodukten, Kartoffeln, Obst und Gemüse, isst. Ein wenig Eiweiß und die richtigen Fettsäuren sowie viel Obst und Gemüse helfen ebenfalls bei der Stressbewältigung.

Die optimale Anti-Stress-Ernährung bestehe demnach aus reichlich Getreideprodukten wie Hafer, Reis, Müsli, Hirse und vielem mehr. Reichlich Gemüse - und zwar alle Sorten, insbesondere grüne, rote, gelbe oder violette Gemüsesorten und Kartoffeln. Auch Obst hilft Gestressten: besonders Bananen, Datteln, Feigen, aber zum Beispiel auch Äpfel oder blaue Weintrauben. Fisch, wie Lachs, Thunfisch oder Hering, liefern die optimalen Fettsäuren. Hülsenfrüchte wie Bohnen, Linsen oder Soja enthalten neben Eiweiß auch Kohlenhydrate und reichlich Vitamine der nervenstarkenden B-Gruppe.

Aufs Trinken nicht vergessen
Wer zusätzlich genügend trinkt und seinen Koffeinkonsum auf höchstens zwei Tassen am Tag beschränkt, sollte Stress besser bewältigen können.

Für noch mehr Tipps und wertvolle Anregungen weiterlesen: "Stressfood - Mit Ernährung und Stressmanagement aus der Burnout-Falle" von Ingrid Kiefer und Wolfgang Lalouschek, erschienen im Kneippverlag.

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