Ski-WM-Bilanz

Pum und Giger: “Haben unser Ziel nicht erreicht”

Sport
15.02.2009 18:32
Trotz des goldenen Slalom-Ausklangs dank Manfred Pranger ist das österreichische Ski-Team mit fünf Medaillen (zweimal Gold, einmal Silber, zweimal Bronze) hinter den Erwartungen geblieben. "Diese Goldmedaille war ein wunderschöner Abschluss und die Erleichterung ist sehr groß. Aber unser selbstgestecktes Ziel von sechs bis acht Medaillen haben wir nicht erreicht", erklärte Alpinchef Hans Pum (li.). Für den ÖSV war es die schlechteste WM seit 1997.

Innerhalb des ÖSV werde es nun eine Aufarbeitung des Saison-Highlights geben. "Wir werden die WM gründlich analysieren. Trotz der Goldmedaille am Schluss werden wir sicher über nichts hinwegschauen. Es wird Punkte geben, die wir verbessern können, und das werden wir auch umsetzen", so Pum, der sich trotz aller Routine aus 32 ÖSV-Jahren unmittelbar nach der Goldfahrt von Pranger eine Träne hinter seinen großen Sonnenbrillen weggewischt hatte.

Auch bei Herren-Cheftrainer Toni Giger (re.), der in Val d'Isere schwierige Tage erlebte, brachen alle Dämme. "Wenn man im letzten Bewerb doch noch Gold holt, dann sind die Emotionen überschäumend", berichtete der Salzburger, der gestand: "Der Druck war groß, das muss man zugeben. Österreich ist erfolgsverwöhnt aus Zeiten, in denen wir bei Großereignissen acht von 15 Medaillen geholt haben."

Laut Giger habe es "eines Ausnahmeathleten wie Benjamin Raich bedurft, um den Bann zu brechen", die Silbermedaille von Raich im Riesentorlauf habe wieder eine "gewisse Lockerheit" erzeugt. "Aber mit einer Silbernen waren wir natürlich noch immer weit hinter dem, was wir uns vorgestellt hatten." Und natürlich auch weit hinter den Erwartungen von Fans und Medien.

Großes Lob für Pranger
Die Leistung von Pranger, der im K.o.-Slalom mit zahlreichen Ausfällen die Nerven bewahrte und als letzter Teilnehmer der WM 2009 Platz eins ins Ziel rettete, war für die ÖSV-Spitze gar nicht hoch genug einzuschätzen. Pum verglich die Situation sogar mit jener von Franz Klammer bei Olympia 1976, als sich das ganze Land Abfahrts-Gold erwartet hatte.

"Denn eine stärkere Slalommannschaft hatten wir noch nie am Start. Wir hatten fünf absolute Goldkandidaten und dann fällt einer nach dem anderen aus. Aber einer kam durch und das freut mich unheimlich", meinte Pum, der über Prangers Nervenkostüm meinte: "Er hat einem unglaublichen Druck standgehalten. Trotz der vielen Ausfälle vor ihm und der Tatsache, dass er der letzte Österreicher im Medaillenrennen war, hat er eine souveräne Fahrt gezeigt."

Auch Giger zog seine Cheftrainer-Haube: "Das war eine bombensichere Fahrt mit viel Köpfchen. Aber ich hatte ein wirklich gutes Gefühl, dass er das ins Ziel bringt."

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(Bild: KMM)



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