Vista-Nachfolger

Release Candidate von Windows 7 veröffentlicht

Digital
05.05.2009 10:27
Microsoft hat am Dienstag eine Probierversion des kommenden Vista-Nachfolgers Windows 7 zum kostenlosen Download bereitgestellt. Der Release Candidate wird bis zum 1. März 2010 lauffähig sein, ab dann schaltet sich das System alle zwei Stunden automatisch aus, ehe es am 1. Juni 2010 endgültig den Dienst verweigert. Wer die Vorab-Version des Betriebssystems installieren möchte, sollte Microsoft zufolge über einen PC mit mindestens einem Gigabyte Arbeitsspeicher, 16 Gigabyte Festplattenspeicher sowie einer CPU mit einem Gigahertz Taktrate verfügen. Um alle grafischen Besonderheiten des Systems nutzen zu können, muss die Grafikkarte DirectX 9 unterstützen und einen eigenen Speicher von mindestens 128 Megabyte bieten.

"Tägliche Aufgaben schneller und einfacher erledigen", lautet die von Microsoft an erster Stelle genannte Zielsetzung bei der Vorstellung des Release Candidates. Die Taskleiste am unteren Bildschirmrand ist leistungsfähiger geworden. Ein Rechtsklick auf das Symbol des Textbearbeitungsprogramms WordPad zeigt beispielsweise sofort eine "Sprungliste" der zuletzt verwendeten Dateien an. 

Auch beim Umgang mit den Fenstern auf dem Desktop hat Windows dazugelernt. Schiebt man ein Fenster an den oberen Bildschirmrand, nimmt es sofort die maximale Größe ein. Schiebt man es an den seitlichen Bildschirmrand, bedeckt es die entsprechende Hälfte des Desktops. So kann man einfach zwei Fenster nach links und rechts schieben, um den Inhalt schnell miteinander zu vergleichen. Vor jeder Größenveränderung auf diese intuitive Art wird das Fenster leicht abgedunkelt. Um das Fenster wieder auf die ursprüngliche Größe zurückzusetzen, schiebt man es einfach in die Mitte des Desktops.

Widgets ja, Sidebar nein
Die Sidebar von Windows Vista ist hingegen verschwunden. Stattdessen lässt sich die Sammlung von Mini-Anwendungen (Widgets) nun mit einem Rechtsklick auf dem Desktop aufrufen: Kalender, Uhr, Wetterbericht, RSS-Feeds, Aktienkurse oder Währungsrechner gehören zum Standard-Repertoire. Weitere Mini-Anwendungen können aus dem Internet heruntergeladen werden. Die Anwendungsfenster können transparent geschaltet werden, um die geöffneten Mini-Anwendungen auf dem Desktop sichtbar zu machen.

Einfacher geworden ist die Zuordnung bestimmter Anwendungen zu Dateiformaten. Dazu gibt es gleich im Startmenü einen eigenen Eintrag "Standardprogramme". Hier kann man sich alle installierten Anwendungen auflisten lassen und festlegen, welches Programm zum Beispiel standardmäßig bei einem Doppelklick auf eine JPEG-Datei gestartet werden soll.

Der Weg zum Mail führt ins Internet
Ein eigenes E-Mail-Programm wie den Outlook Express oder Windows Mail enthält Windows 7 nicht mehr. Auch die Windows-Fotogalerie und der Windows Movie Maker sind verschwunden. Stattdessen will Microsoft die Anwender zu seinen Internet-Anwendungen führen, die unter der Bezeichnung Windows Live zusammengefasst sind. Zentrale Anlaufstelle dafür ist der neue Internet Explorer 8. Der Browser enthält Menü-Befehle wie "E-Mail mit Windows Live" oder "Blog mit Windows Live".

Übersichtlicher gestaltet wurde die Verwaltung von angeschlossenen Geräten wie Drucker oder Handy. In der Systemsteuerung findet sich dafür der Eintrag "Hardware und Sound", der alle Geräte über eine einheitliche Oberfläche anspricht. Microsoft will zudem die Gerätehersteller dazu bringen, die neue Technik "Device Stage" zu unterstützen, damit alle Funktionen und Aufgaben eines Geräts einheitlich präsentiert werden.

Einfachere Heimnetzwerke
Mehrere Computer können mit Windows 7 künftig zu einer "HomeGroup" zusammengeschlossen werden. Diese Anwendung soll die Einrichtung eines Heimnetzwerks vereinfachen, damit zum Beispiel die eigenen Musiktitel oder Fotos auf dem Computer eines anderen Familienmitglieds genutzt werden können. Mit Hilfe der neuen Funktion "MediaSharing" kann Musik auf einem Computer zentral gespeichert und in verschiedenen Räumen gehört werden.

Die wichtigste Verbesserung aber könnte sein, dass Windows 7 deutlich schneller ist als sein Anfang 2007 eingeführter Vorgänger Vista. Ein Vergleich unter identischen Testbedingungen mit zwei virtuellen Maschinen ergab, dass die Vorab-Version 44 Sekunden benötigt, bis das Anmeldefenster erscheint. Weitere sechs Sekunden vergehen vom Abschicken des Kennworts bis zum Erscheinen des Desktops.

Bei Windows Vista Ultimate hingegen dauerte dieser Boot-Prozess teilweise deutlich länger als eine Minute. Auf einem frisch installierten System mit Service Pack 1 sind es eine Minute und neun Sekunden. Nach gut einjähriger Betriebszeit mit entsprechender Ausweitung der Registrierung dauert das Starten des Systems eine Minute und 51 Sekunden. Auch beim Herunterfahren ist der Release Candidate von Windows 7 deutlich flotter: Nach dem Mausklick auf den entsprechenden Befehl vergehen nur neun Sekunden, bis der Bildschirm schwarz ist.

Das Entwicklerteam von Windows 7 erklärte im Firmen-Blog, dass Schnelligkeit und Leistungsfähigkeit des Systems bei den weiteren Arbeiten bis zur Fertigstellung der Software wesentliche Ziele bleiben. Außerdem werde auch besonders auf die Energieeffizienz geachtet. Beim Batteriebetrieb auf dem Notebook verspricht Microsoft eine längere Akku-Laufzeit. Zudem räumt Windows 7 mit den ständigen Warnhinweisen von Vista auf. Die Zahl der Meldungen wurde deutlich verringert.

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