Sensation gegen Sock

Ofner: Tennis-“Falco” verzaubert Wimbledon

Sport
07.07.2017 09:05

Er ist der neue Shootingstar von Wimbledon: Sebastian Ofner eilt beim englischen Traditionsturnier von Sieg zu Sieg und bewies sich auch gegen den Weltranglisten-18. Jack Sock als Mann ohne Nerven. Der Steirer kämpfte sich in einem wahren Fünfsatz-Krimi in die dritte Runde. Aufgrund seiner Frisur hat er von seinen Tennis-Kollegen den Spitznamen "Falco" verpasst bekommen. Oben im Video sehen Sie Sebastian Ofner im Interview.

"Ich habe vor diesem Turnier noch nie auf Gras gespielt, und jetzt stehe ich in der dritten Runde. Ich kann es noch gar nicht glauben", staunt Ofner selbst über seinen Sensationslauf. "Die ersten zwei Sätze habe ich sehr gut serviert, dann habe ich plötzlich etwas nachgelassen. Im fünften war ich aber wieder so bereit, als ob es der erste wäre."

Woher er diese Coolness hat? "Keine Ahnung. Mentaltraining mag ich nicht", sagt der 21-jährige Steirer. In Wimbledon feierte Ofner den fünften Sieg in Folge. Am Samstag bekommt er es mit dem deutschen Supertalent Alexander Zverev zu tun. "Derzeit fühle ich mich richtig gut. Das Match wird wahrscheinlich noch härter. Er ist aktuell einer der besten Tennisspieler der Welt. Es wird sehr schwer. Ich weiß, wie er spielt. Ich werde mein bestes Tennis spielen und alles versuchen, um zu gewinnen", so der Shootingstar über seinen nächsten Gegner.

Ofner hat zuvor noch nie ein ATP-Turnier bestritten. Beim Stadthallen-Turnier in Wien schied er 2016 in der Qualifikation aus. Die glamouröse Welt von Wimbledon ist für Ofner komplettes Neuland: "Hier ist es alles viel pompöser, die Plätze sind natürlich auch besser. Es ist alles so groß, neu und man kann als Spieler haben, was man will."

Ein weiterer kurioser Fakt: Ofner hat noch keinen Ausrüster- Vertrag. Shirt, Hose, Socken, Schuhe und Racket stammen von unterschiedlichen Firmen. "In der Qualifikation habe ich mit dem gleichen Dress alle drei Matches gespielt. Einmal habe ich es gewachsen. Jetzt im Hauptfeld habe ich wieder die gleichen Klamotten benutzt, aber gewaschen", schmunzelt der Steirer, der in der Südstadt von Thiem-Papa Wolfgang gecoacht wird.

Sein neuer Spitzname "Falco" stört ihn nicht: "Mir ist das relativ egal. Ich finde das nicht tragisch. Den Vergleich gibt es auch erst seit zwei Monaten, seitdem habe ich diese Frisur." Groß gefeiert hat der Steirer seinen Triumph noch nicht: "Ich bin ziemlich geschafft." Nach zwei Bier, ging es ab ins Bett, verriet er: "Ich will ja für Samstag ready sein!"

So viel ist fix: Nach Wimbledon wird Ofner einen riesigen Sprung in der Weltrangliste machen. Derzeit liegt der Steirer auf Rang 217. Danach wird er mindestens auf Platz 150 zu finden sein.

Auch finanziell geht es bei Ofner rasant bergauf: In seiner bisherigen Karriere nahm er bisher 40.000 Euro an Preisgeld ein, in Wimbledon hat er jetzt schon 100.000 Euro fix. Wohin die Reise noch gehen wird, kann Ofner nicht genau sagen. "Eigentlich waren die Top 150 bis zum Ende des Jahres das Ziel."

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(Bild: KMM)



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