Fabel-Weltrekord

Bolt gewinnt 100-Meter-Sprint in 9,58 Sekunden

Sport
17.08.2009 12:36
Die Leichtathletik-WM in Berlin hat seit Sonntagabend ihre erste Sensation: Der Jamaikaner Usain Bolt, dreifacher Goldmedaillen-Gewinner der Olympischen Spiele in Peking 2008, hat seinen eigenen Weltrekord über 100 Meter um unglaubliche elf Hundertstel auf 9,58 Sekunden nach unten gedrückt! Der 22-Jährige, der auch über 200 Meter den Weltrekord hält, holte in der deutschen Hauptstadt seinen ersten WM-Titel. Bolt ließ dem nationalen Rekord laufenden US-Amerikaner Tyson Gay (9,71) und seinem Landsmann Asafa Powell (9,84) nicht den Funken einer Chance - und am Ende des Rennens hatte man den Eindruck, dass sogar noch mehr möglich gewesen wäre...

"Das ist das beste Publikum, das ich je erlebt habe, es hat mir so viel Energie gegeben", sagte Bolt nach der Ehrenrunde ins Stadion-Mikrofon und fügte hinzu: "Das Spiel läuft. Schneller war es nicht möglich", meinte Bolt, der Augenmerk auf den Start gelegt hatte, der auch klappte: "Mein Trainer wird nichts finden, mit dem er unzufrieden sein könnte, ich bin großartig gelaufen und habe alles umgesetzt. Ein Rennen wie erträumt."

Und alle haben es gesehen, was da Unglaubliches passierte. Auch die Konkurrenz: "Ich bin ein bisschen traurig, ich habe gedacht, dass ich näher dran bin an ihm. Es ist das Beste, das ich jemals abgeliefert habe, mehr ging einfach nicht. Was er geleistet hat, war einfach phänomenal", zeigte sich Gay, der im Vorfeld die größeren Töne gespuckt hatte, als fairer Verlierer. Bolt hatte taggenau vor einem Jahr in Peking Olympiagold mit Weltrekord gewonnen. "Peking war eine Überraschung, aber diesmal wusste ich, dass ich noch schneller laufen kann", sagte er.

Bilder, einen Steckbrief von Usain Bolt und weitere Informationen findest du in der Infobox!

Fehlstart im Halbfinale
Was ist in Bolt gefahren, fragten sich viele, als der als Spätstarter bekannte Kraftprotz im Halbfinale einen Fehlstart produzierte. Er lachte nur drüber, schüttelte ein wenig den Kopf, kokettierte wieder mit dem Publikum und blieb auch nach dem nächsten Versuch, der einem Gegner den Ausschluss brachte, gelassen. Als Bolt folglich schnell den Finger auf die Lippen legte und so via Großleinwand um Ruhe bat, war es rasch still im fast ausverkauften Olympiastadion. Mit den ohne große Anstrengung erzielten 9,89 war Bolt dann der Semifinalschnellste und die letzten Zweifel, dass er Gay oder Powell das Feld überlassen könnte, verschwanden aus den Gesichtern der verblüfften Leichtathletik-Fans.

"Ich glaube, ich kann 9,4 schaffen"
Mit dem Rekord von Berlin soll noch lange nicht Schluss sein: "Ich glaube, ich kann 9,4 schaffen. Aber ich glaube, die Welt hört bei 9,4 auf", sagte der von Trainer Glen Mills betreute Weltsportler des Jahres 2008, der eine Sportlegende werden will und einen Riesenschritt in diese Richtung gemacht hat.

Bolt denkt schon an die 200 Meter
Jetzt gilt es sich aber erst einmal auf das nächste Rennen zu konzentrieren. "Die 200 Meter werden sicher härter für mich, denn Tyson ist auf dieser Strecke noch ein bisschen besser", sagte Bolt auf einer mitternächtlichen Pressekonferenz.  

Der entthronte Titelverteidiger Gay hat sich noch nicht endgültig entschieden, ob er die Revanche überhaupt annimmt. Allerdings sind die 200 Meter seine Spezialstrecke. Mit 19,58 Sekunden war im WM-Jahr noch keiner schneller als der 27 Jahre alte Dreifach-Champion von Osaka 2007. "Ich habe ja gesagt, dass man eine 9,5 laufen kann", erklärte Gay, "aber auch ich habe noch Reserven." Die 200-Meter-Vorläufe sind schon am Dienstag, das Finale steigt am Donnerstag. Auch auf dieser Strecke hält Bolt mit 19,30 Sekunden den Weltrekord.

Ferner liefen...
Der für Österreich startende Ryan Moseley verpasste bereits am Samstag als Vorlaufvierter in 10,58 Sekunden deutlich den Aufstieg (siehe Infobox).

Das Ergebnis
1. Usain Bolt (JAM) 9,58 Sekunden
2. Tyson Gay (USA) 9,71
3. Asafa Powell (JAM) 9,84
4. Daniel Bailey (ANT) 9,93
5. Richard Thompson (TRI) 9,93
6. Dwain Chambers (GBR) 10,00
7. Marc Burns (TRI) 10,00
8. Darvis Patton (USA) 10,34

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(Bild: KMM)



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