Enttäuschung & Stolz

Football-EM: Ein “Wooh” kostet Österreich den Sieg

Sport
08.06.2014 12:33
Der rot-weiß-rote Traum von Gold ist zwar geplatzt, trotzdem wird das Finale der Football-EM 2014 lange in Erinnerung bleiben. Bestimmendes Thema nach der Partie war der zumindest kleinliche Schiri-Pfiff, der zur Entscheidung führte. Der letzte deutsche Drive in der Verlängerung wurde nur dadurch am Leben gehalten, weil sich Verteidiger Ramon Azim laut den Offiziellen zu intensiv über den Stopp eines gegnerischen Angriffs gefreut habe. Die Deutschen bekamen drei neue Versuche zugesprochen. "Dabei habe ich nur 'Wooh' gesagt", meinte der Linebacker der Danube Dragons.

Für den Tatbestand "unsportliches Verhalten" ("unsportsmanlike conduct"), den Schiedsrichter Keith Wickham und seine Kollegen in diesem Fall sahen, gibt es keine genaue Definition. Im Regelbuch werden nur einzelne Punkte wie eben "übertriebener Jubel" genannt. Den Referees bleibt also ein relativ breiter Ermessensspielraum - diskussionswürdige Pfiffe, die Spiele letztlich entscheiden können, sind damit programmiert.

AFBÖ-Teamchef Jakob Dieplinger wollte dies jedoch nicht als Ausrede gelten lassen: "Schiedsrichter-Entscheidungen kommentiere ich gar nicht. Es hat fragwürdig ausgesehen, aber wir müssen die Fehler bei uns suchen. Wir hätten davor den Sack zumachen können, haben das aber verabsäumt." Das Spiel bewertete er daher auch mit gemischten Gefühlen: "Es tut sehr weh, wenn man so knapp dran war. Ich hätte es den Spielern so gegönnt. Gleichzeitig bin ich aber sehr stolz auf die Mannschaft und auf das, was wir erreicht haben."

Keine Nervosität ob der großartigen Kulisse
Einer gesteigerten Nervosität ob der überwältigenden Kulisse wollte der Tiroler vor allem die anfänglichen Schwierigkeiten nicht zuschreiben. "Das war kein Problem. Eher waren wir nach dem Frankreich-Spiel (am Mittwoch, Anm.) vielleicht noch nicht ganz ausgeruht." Ab dem zweiten, spätestens ab dem dritten Viertel war der Schlagabtausch der beiden Top-Nationen Europas eine hochgradig dramatische, offene Angelegenheit. "Es war das erwartete enge Spiel. Nach unserer Führung ist das Momentum etwas zu den Österreichern gewandert. Wir mussten alles geben, um den Titel zu verteidigen", sagte der deutsche Headcoach Peter Springwald.

Obwohl Österreichs Teamchef die Enttäuschung direkt nach dem Spiel ins Gesicht geschrieben war, gab sich der 29-Jährige gefasst - und bald mischten sich auch wieder positive Gefühle in seine Analyse. "Im Endeffekt war es nicht so wichtig, ob wir gewinnen oder verlieren. Wir haben in jedem Fall tolle Werbung für American Football gemacht und wollen diese Begeisterung weitertragen. 2015 ist die WM in Schweden, da wollen wir wieder vorne mitmischen", hatte Dieplinger den Blick schon auf kommende Aufgaben gerichtet.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
kein Artikelbild
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

KMM
Kostenlose Spiele
Vorteilswelt