Die Sensation bleibt, dass sie die letzten 100 Meter Kraul über 400 Meter Lagen schneller schwamm als Männer. Zum einen war sie in 58,68 Sekunden dort so schnell wie Johnny "Tarzan" Weissmüller bei seinem Olympiasieg 1928. Zum anderen war sie auf den letzten 50 Metern Kraul in 28,93 Sekunden um 17 Hundertstel schneller als Ryan Lochte bei seinem Gold-Triumph über die 400 Meter Lagen.
In der Infobox kannst du abstimmen, ob du solche Leistungen ohne Doping für möglich hältst!
Die Experten sind sich einig, dass eine derartige Leistung einer Frau nur mit Doping möglich ist. US-Trainer John Leonard sprach am Montag aus, was alle dachten: "Die Leistung ist unglaubwürdig, weckt schreckliche Erinnerungen!"
IOC-Chefmediziner will Fakten sehen
Der Chefmediziner des Internationalen Olympischen Komitees, Arne Ljungqvist, hingegen wies Doping-Spekulationen zurück. "Ich mag Verdächtigungen nicht und applaudiere, solange ich keine anderen Gründe habe. Es ist traurig, dass außergewöhnliche Leistungen oft mit Verdächtigungen verbunden werden, traurig für den olympischen Sport. Ich will Fakten sehen", meinte der Schwede.
"Verdacht des Staatsdopings
In den 90er-Jahren war Staatsdoping in der Leichtathletik und im Schwimmen an der Tagesordnung. Die Weltrekordserie der weiblichen Lauf-Soldaten auf den Mittel- und Langstrecken wurde von den Trainern mit dem Trinken von Schildkrötenblut begründet. Später wurden einige Läuferinnen aber des Dopings überführt - so wie auch Schwimmer im Zuge der WM 1998. Sie hatten sich mit dem Wachstumshormon HGH gedopt, das der Hirnanhangsdrüse von Leichen entnommen worden war. China schreckte nie vor etwas zurück!
Ye ist ein Muster des gezielten Aufbaus vom Kleinkind bis zum Olympiasieg. Ein Lehrer entdeckte sie, weil ihm die großen Hände, die seiner Ansicht nach "wie Schaufeln" aussahen, auffielen - jetzt ist sie Olympiasiegerin! Ihr Trainingskamerad Sun Yang holte am Montag hinter dem Franzosen Yannick Agnel Silber über 200 Meter Kraul. Lochte blieb nur Blech.
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