Etwas verwirrend

Polster-Wechsel zur Admira verspätet doch offiziell fixiert

(Bild: APA/HERBERT NEUBAUER)

Länger als gedacht hat Toni Polster auf die offizielle Bestätigung seines Engagements als Admira-Trainer warten müssen: Nachdem bis Sonntagnachmittag alles planmäßig verlaufen war und sich Polster mit der Admira auf einen Zweijahresvertrag geeinigt hatte, kam überraschend noch das Veto von Präsident Richard Trenkwalder. Am Montagnachmittag wendete sich das Blatt aber erneut und die Niederösterreicher bestätigten das Engagement des 49-Jährigen doch noch.

Hintergrund der Verzögerung war wohl ein Konflikt zwischen dem Klubchef und seinem Vorgänger, dem geschäftsführenden Vize Hans-Werner Weiss. Dabei geht es um Trenkwalders geplanten Rückzug. Weiss fordert von ihm, dass er Garantien einzuhalten habe, Trenkwalder ist hingegen der Ansicht, dass ihn Weiss bewusst in prekäre finanzielle Situationen schlittern ließ. Fakt ist, dass sich Weiss seit zwei Jahren weigert, offizielles Vorstandsmitglied zu werden. Wohl, um nicht haftbar zu sein.

Interne Querelen doch noch überwunden
Ungeachtet der internen Querelen vermeldete die Admira nun also doch das Engagement eines weiteren österreichischen Ex-Internationalen auf der Kommandobrücke. Dass Polster der an chronischem Zuschauermangel leidenden "grauen Maus" aus der Südstadt Strahlkraft verleiht, ist dabei unbestritten. Die Admira freut sich jedenfalls, den ehemaligen Torjäger mithilfe eines Sponsors an sich gebunden zu haben: "Toni Polster hat bereits bei seinen bisherigen Trainerstationen bewiesen, dass er mit jungen Spielern bestens arbeiten und diese weiterentwickeln kann."

Unbestritten ist, dass Polster in den vergangenen Jahren Erfolge als Trainer hatte - jedoch nur im Unterhaus. Die LASK Juniors führte er von der Oberösterreich-Liga in die Regionalliga Mitte, die Wiener Viktoria zuletzt zu den Titeln in der Oberliga und der Wiener Stadtliga. Zuvor war er in der Marketing-Abteilung von Borussia Mönchengladbach (2001-2004) und als General Manager der Austria (2004-2005) tätig gewesen.

Echte Bewährungsprobe für Polster
Nun steht für den 44-fachen Teamtorschützen (95 Länderspiele) eine echte Bewährungsprobe an. Die Admira kämpfte bereits in der abgelaufenen Saison um den Klassenverbleib, der erst in der letzten Runde gelang. Zudem wird bei den Niederösterreichern ein Sparkurs verfolgt, der sich aus dem Rückzug der ehemaligen Firma von Präsident Trenkwalder als Sponsor ergab. Polsters Vorgänger Dietmar Kühbauer waren die Aussichten für die kommende Saison deshalb bekanntlich zu unsicher geworden.

Der Admira präsentierte Polster ein Konzept, das beide Seiten offenbar überzeugte. Wie die Südstädter betonten, identifiziere sich der Wiener "zu hundert Prozent" mit dem Weg als Ausbildungsverein. Als Co-Trainer wird der zweifache WM-Teilnehmer (1990/Italien und 1998/Frankreich) auf Oliver Lederer bauen können. Dieser rückt von den in der Regionalliga spielenden Admira Juniors in das Trainerteam der Kampfmannschaft auf. Michael Horvath und Georg Heu komplettieren das Betreuerteam als Individual- bzw. Tormanntrainer.