Am Gehäuse gespart?

So leicht lässt sich das iPhone 6 Plus verbiegen

Elektronik
24.09.2014 09:47
Apples iPhone 6 Plus sorgt eine Woche nach seinem Verkaufsstart für Furore im Netz. Allerdings nicht unbedingt im positiven Sinne: Zahlreiche Käufer klagen über verbogene Geräte, die Twitter-Gemeinde spricht schon von einem "Bentgate"-Fiasko – in Anlehnung an den "Antennagate"-Skandal, bei dem das iPhone 4 mit Empfangsproblemen Schlagzeilen machte. Ein neues Video zeigt jetzt, wie einfach sich das extradünne iPhone 6 Plus tatsächlich verbiegen lässt.

Glaubt man dem Video, das "Unbox Therapy" auf YouTube gestellt hat, dann braucht es nicht einmal besonders viel Kraft, um das neue Riesen-iPhone zu verbiegen. Mit bloßen Händen verbiegt der Tester darin das nur 7,1 Millimeter dünne Apple-Smartphone.

Und auch nach dem Härtetest bleibt der Knick im Gehäuse bestehen. Immerhin: Das Gerät funktioniert auch im verbogenen Zustand noch. Hübsch anzusehen ist es allerdings nicht mehr – was Internetnutzer und Apple-Konkurrenten auf Twitter nicht frei von Schadenfreude kommentieren. Besonders fies: LG nutzt den "Bentgate"-Skandal, um die Werbetrommel für das eigene krumme Smartphone G Flex zu rühren (Test in der Infobox).

Schuld könnte beim Alu-Gehäuse liegen
In der Netzgemeinde wird nun gerätselt, wie Apple die mangelnde Gehäusesteifheit des neuen iPhones bei der Qualitätskontrolle übersehen konnte. Die Schuld an dem Fiasko ortet beispielsweise der Smartphone-Blog "Mobilegeeks" beim verwendeten Gehäusematerial. Aluminium sei nicht unbedingt das festeste Metall und berge beim iPhone 6 Plus durch die Kombination aus großem Gehäuse und geringer Gehäusedicke die Gefahr, sich bei Krafteinwirkung zu verbiegen.

Dass es sich um ein Apple-spezifisches Problem handelt, zeigt "Unbox Therapy" am Beispiel des Samsung Galaxy Note 3. Das Plastik-Smartphone muss im Video den gleichen Test absolvieren wie das neue iPhone und wird ebenfalls mit bloßen Händen gebogen. Zwar lässt sich auch das Samsung-Gerät bis zu einem gewissen Grad biegen. Ohne Krafteinwirkung bleibt die Biegung allerdings nicht erhalten. Hier der Biegetest zum Samsung-Smartphone:

Hat Apple an der falschen Stelle gespart?
Dass sich das hochwertig aussehende iPhone 6 Plus so leicht verbiegen lässt, ist auch angesichts des hohen Preises erstaunlich. Apple verkauft das Gerät ab günstigstenfalls 750 US-Dollar, in der Fertigung soll das Gerät einem Bericht des IT-Portals "Recode" zufolge zwischen 216 und 263 US-Dollar kosten. Beim kleineren iPhone 6 belaufen sich die Herstellungskosten je nach Speichergröße auf 200 bis 247 US-Dollar. Die Personalkosten für den Zusammenbau – zwischen vier und 4,50 US-Dollar – sind hierbei bereits berücksichtigt.

Angesichts der stolzen Gewinnspanne wird sich Apple die Frage gefallen lassen müssen, ob beim iPhone 6 Plus an der falschen Stelle gespart wurde, dem Gehäuse. Oder ob das extradünne Chassis durch Mängel bei der Steifigkeit erkauft wurde. So oder so: Für Apple kommen die Berichte über sich verbiegende iPhones zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt. Nachdem vergangene Woche der Verkaufsstart in großen Ländern wie den USA oder Deutschland zelebriert wurde, sollen die neuen Apple-Smartphones Ende dieser Woche in weiteren Ländern – inklusive Österreich – auf den Markt kommen.

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