An Tagen wie diesen

Jubeltag! Wahre Sternstunden von Anna und Marcel

Sport
18.12.2017 07:54

Marcel Hirscher gewinnt in Alta Badia als erster Rennläufer das gleiche Rennen fünfmal in Serie und Anna Veith feiert in Val d’Isère ihren ersten Triumph nach fast drei Jahren - an diesem 17. Dezember 2017 erlebte die Skination Österreich denkwürdige Stunden.

"Als ich auf die Anzeigetafel blickte, dachte ich: Spinn ich jetzt!" Marcel Hirscher konnte es selbst kaum glauben. Und es ist auch kaum zu glauben. Am 17. August hatte sich der 28-Jährige im Training  den Knöchel im linken Bein gebrochen. Und auf dem Tag genau vier Monate danach schrieb er in Alta Badia in Südtirol schon wieder Geschichte: Zum fünften Mal in Serie triumphierte er im Riesentorlauf-Klassiker auf der Gran Risa. Das gleiche Rennen so oft hintereinander zu gewinnen, hatte vor ihm noch keiner geschafft - nicht einmal der große Ingemar Stenmark.

Entsprechend sprachlos vor Staunen machte er einmal mehr in seiner glanzvollen Karriere Fans, Trainer, Experten und Konkurrenten. Manuel Feller gestikulierte: "Bist du wahnsinnig!" Hans Pum, Sportdirektor des Skiverbandes, fand in den ersten Sekunden auch nur zwei Worte: "Einfach fantastisch!"

Hirscher: "Wirklich schwer zu fassen"
Und Hirscher gab etwas später selbst zu: "Das alles ist wirklich schwer zu fassen. Aber es gibt eben solche Ausnahmerennen, in denen gewisse Dinge möglich werden!" Dann gratulierte er voller Anerkennung seiner Teamkollegin Anna Veith: "Es ist ihr von ganzem Herzen zu gönnen!" Die beiden hatten diesen 17. Dezember 2017 zu einem denkwürdigen Tag für den österreichischen Sport gemacht. Und nur in einer Sekunde wollte Hirscher keiner wirklich ernst nehmen. Als ihn ein italienischer Reporter fragte, ob das sein letzter Auftritt in Alta Badia gewesen sein könnte, und er antwortete: "Ja, das ist möglich."

Veith: "Das steht über allem, was bisher war"
Alle, wirklich alle freuten sich im Ziel mit Anna Veith. Die im zweiten Super G von Val d’Isère länger und länger auf dem Leaderboard saß und eine Umarmung nach der anderen erhielt. Ehe der Sieg Realität wurde. 1001 Tage nach ihrem letzten Triumph im Weltcup im März 2015 war jener am Sonntag ein ganz besonderer. Für Anna selbst war es der wichtigste in ihrer Karriere: "Es ist überwältigend. Das steht über allem, was bisher war. Durch so ein Tal durchzugehen und an die Spitze zurückzukommen, hat den obersten Platz verdient", meinte Veith.

Immer wieder kamen ihr dabei die Tränen. "Weil ich daran denken musste, wie schwer ich es in den letzten Jahren gehabt habe, durch welches Tal ich geschritten bin." Denn nach ihrem Sponsoren-Streit, der schweren Knieverletzung rechts im Oktober 2015 (Patellasehnen- und Kreuzbandriss) sowie  einem Kurz-Comeback und einer weiteren Patellasehnen-OP nach chronischer Reizung links war sie auch mental am Boden.

Besonderer Dank an ÖSV-Boss Schröcksnadel
In der Stunde des Triumphs  war es der Olympiasiegerin ein Anliegen, sich zu bedanken: "Ich möchte  Danke sagen an alle, die mir geholfen haben, an mein Physio-Team, dass ich  wieder schmerzfrei Ski fahren kann." Einen wollte die Salzburgerin besonders erwähnen: ÖSV-Boss Peter Schröcksnadel. "Der Peter hat mich in den letzten zwei Jahren extrem gut unterstützt. Er hat immer gesagt, er glaubt an mich, dafür bin ich ihm sehr dankbar." Schröcksnadel war auch der Erste, der Veith noch im Ziel telefonisch seinen Glückwunsch übermittelte.

Peter Frauneder (in Alta Badia), Herbert Struber (in Val d’Isère), Kronen Zeitung

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(Bild: KMM)



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