Konsum = Tierschutz

Einkaufen gegen Tiertransporte und Legebatterien

Tierecke
18.10.2011 10:41
Im krone.at-Tierschutzmonat Oktober informieren wir dich darüber, wie dein Beitrag zum Tierschutz aussehen kann. Diese Woche behandeln wir das Thema Konsum. Und tatsächlich kannst du an der Supermarktkassa einen Unterschied bewirken, denn dein Einkauf entscheidet mit über die Nachfrage nach Legebatterien oder tierquälerischen Massentransporten. Die "Krone"-Tierecke fordert: Es ist an der Zeit, EU-weit einzuschreiten und diesen Irrsinn zu beenden.

"Krone"-Tierlady Maggie Entenfellner: "Jedes Mal wenn ich auf der Autobahn an einem Tiertransportwagen vorbeifahre, schießen mir Tränen in die Augen. Es geht mir dabei nicht nur darum, dass die Kälber, Pferde oder Schweine höchstwahrscheinlich unterwegs zur Schlachtbank sind. Erschreckend für mich ist die Tatsache, wie und unter welchen sinnlosen Qualen die Tiere ihrem Tod entgegenfahren." Immer wieder kommt es zu dramatischen Entwicklungen beim Massentransport von Tieren.

Betroffen sind dabei nicht nur Nutztiere, sondern auch Hunde und Katzen: Wenige Wochen alte Welpen werden den Mutterhündinnen entrissen und im Kofferraum nach Österreich gekarrt. Dort warten die Menschen, die billig an einen Rassehund kommen wollen.

Fest steht: Zwei Drittel aller Tiertransporte weisen Mängel auf. Maggie Entenfellner sieht dringenden Handlungsbedarf: "Wir müssen aktiv werden, es ist höchste Zeit umzudenken. Das ist Thema nicht nur für den Tierschutz, sondern auch für Umwelt- und Konsumentenschutz. Schweine werden z.B. von Spanien zum Billigmästen nach Ungarn gebracht - und zurück, damit das Produkt den Namen 'Serano-Schinken' trägt!"

In diesem Jahr plant die EU erstmals, ein einheitliches Tierschutzgesetz zu formulieren. Tierschützer begrüßen die Einführung von Standards in vielen Ländern, befürchten aber für Österreich eine Orientierung nach unten – an Mindeststandards. Parlamentarier Jörg Leichtfried kennt die Entwicklung und beurteilt sie positiv: "Bislang gab es in diversen Bereichen überhaupt keine Handhabe. Ich denke da an den unfassbaren Welpenschmuggel, Tragödien, die sich um streunende Hunde abspielen, oder horrende Tiertransporte. Diese Handhabe hat man dann." Allerdings muss Leichtfried einräumen: "Das werden absolute Mindeststandards sein. Und wenn Österreich sich dann daran hält, wäre das verheerend!"

Das sieht auch "Krone"-Tiereckenchefin Maggie Entenfellner so: "Das muss alle Tierschützer auf den Plan rufen! Es ist gut, dass EU-weit endlich was kommt - aber Österreich, dessen Tierschutzgesetz auch nicht optimal, aber wenigstens nicht ganz schlecht ist, darf sich keinesfalls nach unten orientieren."

Der Verein "Vier Pfoten" weist anlässlich des Welthungertages am 16. Oktober darauf hin, dass für die Produktion von einem Kilo Fleisch in Massentierhaltung sechs bis 16 Kilo Getreide oder Soja verfüttert werden müssen. 30 bis 50 Prozent der weltweiten Getreideernte und sogar 80 Prozent der Weltsojaernte werden an Tiere verfüttert. Dies führt dazu, dass in armen Regionen Menschen neben vollen Feldern verhungern, da deren Ernte zu Dumpingpreisen als Tierfutter exportiert wird. Auch Wasser wird in immensen Mengen von der Fleischindustrie verschwendet: Um gleich viel Rindfleisch wie Weizen zu erhalten, muss die 18-fache Menge Wasser eingesetzt werden.

Die Haltung von Hühnern in Legebatterien wird von "Vier Pfoten" ebenfalls angeprangert: Die unausgestalteten Käfige ermöglichen es den Legehennen nicht, ihre natürlichen Verhaltensweisen auszuüben. Das eingeschränkte Platzangebot sowie das Fehlen von Tageslicht führen zu Verhaltensstörungen, Verletzungen und sogar zum Tod.

Was kannst du unternehmen? Du kannst beim Einkauf darauf achten, …

  • … deine Frühstückseier aus artgerechter Haltung zu kaufen.
  • … bei der Suche nach einem Hund die Hände von dubiosen Zeitungsinseraten und Parkplatzverkäufen zu lassen. Im Tierheim warten Hunderte arme Kreaturen auf ein neues Zuhause.
  • … bei plötzlicher Lust auf ein Steak Bio-Fleisch zu kaufen, denn die Transporte dürfen im Regelfall vier Stunden nicht überschreiten. Eine weitere Möglichkeit ist der komplette Verzicht auf Fleisch.

Und du kannst die Petition auf http://www.8hours.eu/ unterschreiben - gefordert wird eine Höchstdauer von acht Stunden für den Lebendtransport von Tieren. Wir danken unserer Facebook-Nutzerin Dagmar für den Hinweis.

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