Zu wenig Polizisten

Sicherheitsalarm in Wien-Favoriten

Österreich
18.03.2018 08:50

Eine große Rekrutierungsoffensive hat die Exekutive, wie berichtet, gestartet. In Favoriten wird jede/r Mann/Frau zusätzlich dringend gebraucht. Die Polizei arbeitet am Limit. Es gibt viel zu wenige Beamte, die Inspektionen sind ausgedünnt. Der EU-Vorsitz könnte das Fass zum Überlaufen bringen, warnen Experten.

„54 Kollegen fehlen uns auf den Mindestpersonalstand. Manche stehen bereits kurz vor dem Burn-out“, warnt Josef Laschitz, Gewerkschaftsvorsitzender der Polizei Favoriten. Versetzungen, Pensionierungen und Dienstzuteilungen zu anderen Einheiten hätten zum akuten Engpass beigetragen. „Einige Inspektionen sind fast nur noch zur Hälfte besetzt“, so Laschitz. Wer da ist, müsse 60 bis 100 Überstunden im Monat schieben, um den Betrieb am Laufen zu halten. Und in der zweiten Jahreshälfte hat Österreich den EU-Vorsitz. Weitere Uniformierte könnten zum Schutz von Regierung und ausländischen Delegationen aus dem Bezirk abgezogen werden.

Nur halb so viele Polizisten in Favoriten als in Linz - bei gleicher Einwohnerzahl
Dabei ist Favoriten kriminalistisch zwar ein Hotspot, von den Ressourcen her allerdings ein Stiefkind. „Wir haben fast gleich viele Einwohner wie Linz. Doch Linz hat doppelt so viele Planstellen, nämlich über 600“, erklärt Bezirksvorsteher Marcus Franz (SPÖ). Er fordert eine Verdoppelung der derzeit 308 Planstellen.

Gewerkschaft: „Kaum möglich, für Sicherheit zu garantieren“
Die Reihen würden so schnell wie möglich aufgefüllt, meint Polizeisprecher Patrick Maierhofer. „Der 10. Bezirk steht ganz oben auf unserer Prioritätenliste.“ Laut Landespolizeidirektion Wien würden derzeit „nur“ 32 Beamte im Bezirk fehlen. Allerdings muss der Nachwuchs erst ausgebildet werden. Und das dauert.

Gewerkschafter Laschitz drängt zur Eile: „Keine der sieben Favoritner Inspektionen ist für den Vollbetrieb mit genügend Polzisten ausgestattet. Mit diesem Personalstand ist es kaum noch möglich, die Sicherheit der Bevölkerung zu garantieren.“

Alex Schönherr, Kronenzeitung

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