Olympia-Super-G

Verrückt: Snowboarderin schnappt Veith Gold weg!

Olympia
17.02.2018 04:48

Unfassbar! Das ist die wohl größte Sensation im alpinen Skisport bei Olympischen Spielen überhaupt: Die Tschechin Ester Ledecka hat Anna Veith den schon sicher geglaubten Olympiasieg weggeschnappt. Sie konnte es im Ziel selbst nicht fassen. Dabei ist Ledecka eigentlich eine Snowboarderin und war bei keinem Experten auch nur annähernd auf der Favoriten-Liste. Ihr bestes Weltcup-Resultat im Super-G war bisher ein 19. Rang. Und schon in einer Woche kann Ledecka das von ihr angepeilte Snowboard-Gold bei diesen Olympischen Spielen holen. Anna Veith, die schon Sieger-Interviews gab, holte letztlich Silber vor Tina Weirather, Lara Gut fiel noch vom Stockerl.

Doppel-Weltmeisterin ist sie schon mit dem Snowboard - und jetzt ist Ester Ledecka auch Ski-Olympiasiegerin. Eine unglaubliche Story. So unglaublich, dass Ledecka selbst es überhaupt nicht fassen konnte, als sie im Ziel abgeschwungen hatte. Eine Hundertstel lag sie vor unserer Anna Veith, die ihr schon sicher geglaubtes Gold verlor. Damit war die wohl größte Olympia-Sensation im Skisport perfekt.

TV-Stationen schon weg
Viele TV-Stationen sind schon aus dem Zielraum abgezogen - immerhin hatte Veith schon die Sieger-Interviews gegeben, Lindsey Vonn hatte ihr längst zum Gold gratuliert, Tina Weirather über Silber und Lara Gut über Bronze gejubelt. Die Online-Medien hatten ihre Storys schon fertig (auch wir!) - das vierte Gold bei diesen Spielen für Österreich schien fix. Doch dann kam alles anders. Hier sehen Sie die Super-Fahrt von Ledecka (Startnummer 26):

Denn Ester Ledecka gelang das, womit nicht einmal sie selbst jemals gerechnet hätte: Sie unterbot Anna Veiths Bestzeit noch um eine Hundertstel. Im Ziel schüttelte sie nur völlig fassungslos den Kopf. "Ich hab geglaubt, das ist ein Fehler. Mit der Zeitnehmung muss etwas falsch sein", stammelte sie, "jede Sekunde habe ich damit gerechnet, dass mir jemand sagt, es ist doch nicht wahr, alles nur ein Irrtum. Aber scheinbar habe ich echt gewonnen. Unglaublich!" 

Anna Veith zeigt Größe
Sensationell, wie Anna Veith diese Enttäuschung wegstecken konnte. In den ersten (Sieger-)Interviews kullerten ihr noch die Freudentränen runter, sie sprach vom größten Sieg ihrer Karriere. Wenig später nahm sie zu Silber Stellung: "Ich gratuliere Ester von ganzem Herzen. Sie hat sich das verdient. Auch Silber ist für mich ein großer Erfolg. Natürlich bin ich enttäuscht." Hier sehen sie ihre bärenstarke Fahrt im Video:

Auch, wenn es für Österreich wegen des schon sicher geglaubten Goldes etwas enttäuschend war, war es eine Olympische Nacht, die man nie vergessen wird. Und Anna Veiths Erfolg darf dadurch nicht kleingeredet werden. Nach ihren unglaublich schweren Verletzungen ist es ein Ski-Märchen, dass sie hier Silber geholt hatte. Vier Jahre nach ihrem Olympiasieg im Super-G 2014.

Österreich hält nun bei starken neun Medaillen: Dreimal Gold, zweimal Silber und viermal Bronze.

Das Ergebnis des Olympia-Super-G:

1. Ester Ledecka (CZE) 1:21,11
2. Anna Veith (AUT) 1:21,12 +0,01
3. Tina Weirather (LIE) 1:21,22 +0,11
4. Lara Gut (SUI) 1:21,23 +0,12
5. Johanna Schnarf (ITA) 1:21,27 +0,16
6. Lindsey Vonn (USA) 1:21,49 +0,38
    Federica Brignone (ITA) 1:21,49 +0,38
8. Cornelia Hütter (AUT) 1:21,54 +0,43
9. Michelle Gisin (SUI) 1:21,57 +0,46
10. Viktoria Rebensburg (GER) 1:21,62 +0,51
11. Sofia Goggia (ITA) 1:21,65 +0,54
12. Nadia Fanchini (ITA) 1:21,88 +0,77
13. Ragnhild Mowinckel (NOR) 1:22,00 +0,89
14. Breezy Johnson (USA) 1:22,14 +1,03
15. Laurenne Ross (USA) 1:22,17 +1,06
16. Alice McKennis (USA) 1:22,20 +1,09
17. Corinne Suter (SUI) 1:22,24 +1,13
18. Nicole Schmidhofer (AUT) 1:22,30 +1,19
19. Romane Miradoli (FRA) 1:22,36 +1,25
20. Jennifer Piot (FRA) 1:22,38 +1,27
21. Tamara Tippler (AUT) 1:22,50 +1,39
22. Tiffany Gauthier (FRA) 1:22,56 +1,45
23. Valerie Grenier (CAN) 1:22,77 +1,66
24. Lisa Hörnblad (SWE) 1:22,79 +1,68
25. Marusa Ferk (SLO) 1:23,18 +2,07
26. Maryna Gasienica-Daniel (POL) 1:23,21 +2,10
27. Jasmine Flury (SUI) 1:23,30 +2,19
28. Tessa Worley (FRA) 1:23,54 +2,43
29. Candace Crawford (CAN) 1:23,69 +2,58
30. Alexandra Coletti (MON) 1:24,01 +2,90

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