ESET-Prognose

Diese Bedrohungen lauern 2018 im Internet auf Sie

Digital
01.01.2018 09:00

2017 war das Jahr von "WannaCry": Selten zuvor hat eine Malware international so großen Schaden angerichtet wie der Verschlüsselungsvirus, der Ende Mai rund um den Globus für Chaos sorgte. Doch das war erst der Anfang. 2018 drohen noch verheerendere Ransomware-Angriffe, digitale Geiselnahmen im Internet der Dinge und politisch motivierte Meinungsmanipulation durch Hacker, warnt der slowakische Antivirenspezialist ESET.

Die IT-Sicherheitsexperten aus Bratislava haben eine Bedrohungsprognose für das neue Jahr erstellt. Sie glauben: "Konzertierte Attacken auf Kritische Infrastrukturen, "Kidnapping" von Smarten Geräten und gezielte Meinungs-Manipulationen stehen bei digitalen Gangstern auf der To-do-Liste 2018."

Cyber-Bedrohung für kritische Infrastruktur
Eine besonders große Gefahr gehe laut ESET von Cyberangriffen auf kritische Infrastruktur - Kraftwerke, Wasserversorgung, Industrieanlagen - aus. Solche Attacken werden im neuen Jahr zunehmen, glaubt ESET. Vor allem Angriffe auf Partner großer Infrastrukturbetriebe seien zu befürchten. "Denn die Betreiber Kritischer Infrastrukturen haben viel in die eigene IT-Sicherheit investiert. Deswegen weichen Cyberkriminelle aus und richten ihre Angriffe auf die meist mittelständischen Zulieferer mit geringerem Securityniveau", warnt ESET.

Hacker könnten Wahlen manipulieren
Eine andere Gefahr: Hacker, welche die Politik in einem Land manipulieren wollen. Das sei mit Meinungsmache in sozialen Medien ebenso möglich wie durch die Manipulation von Wahlmaschinen, warnt ESET. "Die Digitalisierung wird auch vor Wahlen nicht Halt machen. Hier ist es immens wichtig, die eingesetzten Systeme gründlich auf Sicherheitslücken zu testen, bevor diese mit fatalen Folgen für unsere Demokratie zum Einsatz kommen", mahnt ESET-Sicherheitsexperte Thomas Uhlemann.

Ransomware im Internet der Dinge
Erpresserviren, sogenannte Ransomware, werden wohl auch 2018 eine bedeutende Bedrohung für die globale IT-Sicherheit darstellen. Im Fokus solcher Attacken werden aber nicht nur PCs und Smartphones stehen. ESET-Experte Stephen Cobb geht davon aus, dass mit der zunehmenden Vernetzung unseres Alltags - vom Fernseher über den Kühlschrank bis hin zu Kinderspielzeug - auch das Internet of Things (IoT) zunehmend von Ransomware betroffen sein wird. Bislang gab es nur Testläufe bei "Ransomware of Things", aber das könnte sich das 2018 ändern. Denn die Sicherheit von IoT-Geräten und -Anwendungen kann bisher nicht mit seiner zunehmenden Verbreitung in nahezu allen Lebensbereichen Schritt halten.

Auch die Cyber-Ermittler organisieren sich
Glücklicherweise ist 2018 nicht nur auf der Seite der Cyberkriminellen mit ausgefuchsteren Taktiken zu rechnen, sondern auch bei ihren Widersachern: Cyber-Ermittler organisieren sich nämlich zunehmend länderübergreifend und beziehen auch die IT-Sicherheitsindustrie in ihre Arbeit ein. So gelang es ESET beispielsweise zusammen mit Microsoft und Polizeibehörden aus mehreren Ländern, das berüchtigte Andromeda-Botnet auszuschalten. Uhlemann resümiert: "Botnetze sind das Rückgrat von international agierenden Online-Kriminellen. Für 2018 sind nach Einschätzung von ESET weitere Erfolge im Kampf gegen Cyberkriminelle zu erwarten."

EU-Datenschutz macht es Kriminellen schwerer
Eine weitere Entwicklung, die Cyberkriminelle nicht unbedingt mit Freude erfüllen wird: Die neue Datenschutz-Grundverordnung der EU rückt näher. Sie sieht eine Verstärkung der Schutzmaßnahmen vor, die Unternehmen umsetzen müssen - unter anderem Malware-Schutz, Zwei-Faktor-Authentifizierung und Verschlüsselung für einen generell höheren Sicherheits-Level.

Mehr Sicherheitsbewusstsein erwartet sich ESET aber nicht nur von Unternehmen, sondern auch von Privatanwendern. "Viel erfolgreiche Angriffe wären ins Leere gelaufen, wenn auf Anwenderseite ein stärkeres IT-Security-Know-how und Gefahren-Bewusstsein vorhanden gewesen wäre", resümiert Uhlemann. "Die gute Nachricht ist jedoch, dass sich ein Bewusstseinswandel einstellt." Dazu haben nach Einschätzung der ESET-Experten nicht zuletzt auch die mediale Berichterstattung bei.

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