Freund des Menschen

Die etwas ungewöhnlicheren Familienhunde

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14.07.2017 09:07

Wenn man nach Familienhunden recherchiert, bekommt man in der Regel immer eine ähnliche Antwort: Labrador, Golden Retriever, Pudel oder Beagle. Aber wem kommen direkt außergewöhnliche Rassen, wie einem Bloodhound, einem Leonberger oder einem Shetland Sheepdog in den Sinn? Genau dies ist der Grund einmal näher auf die eher ungewöhnlichen Hunderassen zu schauen und zu zeigen, dass es nicht immer eine der typischen Rassen sein muss und dass für jeden Tierfreund etwas dabei sein kann.

Der Einsatzzweck ist vom Wesen bestimmt

Zunächst sei gesagt, dass Hunde in der Regel für verschiedene Einsatzzwecke gezüchtet wurden. So werden etwa Bernhardiner als Lawinenhunde eingesetzt, während Schäferhunde klassische Wachhunde sind. Ein Deutsch Drahthaar wiederum wird in der Regel als ein typischer Jagdhund bezeichnet.

Das Wesen dieser Hunde ist genetisch zu einem großen Teil vorherbestimmt. Manche Rassen wurden speziell für bestimmte Aufgaben gezüchtet. Dazu wurden verschiedene Charakterzüge von Hunden gekreuzt, in der Hoffnung "nur das Beste von beiden Hunden zu erhalten", das perfekt auf den angestrebten Einsatzzweck abgestimmt ist.

Das ist auch der Grund, warum es bestimmte Rassen gibt, die man beispielsweise besser nicht in eine große Familie mit kleinen Kindern integrieren sollte, da diese einen eher wilden und unruhigen Charakter haben. Wiederum gibt es andere Hunde, die viel zu neugierig und "zahm" sind, um als Wachhunde zu arbeiten. Ebenso fehlt vielen Vierbeinern der zur Jagdausübung notwendige Jagdtrieb, ohne den die Hunde keine Freude an ihrer Aufgabe haben oder zu verspielt agieren.

Die Haltung

Dem vierbeinigen Mitbewohner soll es natürlich an nichts Mangeln. Oftmals vergessen viele Halter diesen Aspekt vermutlich aber, denn es wird lediglich über die Anschaffungskosten per se nachgedacht. Mit Glück werden die wiederkehrenden Kosten, die mit der Nahrungsmittelaufnahme zusammenhängen, bedacht. Was aber oftmals vernachlässigt wird, sind unregelmäßige Arztbesuche, besonders krankheitsbedingte Notfälle, der Beitritt für den Besuch einer Hundeschule beziehungsweise das Training der Vierbeiner und verschiedene Steuern. Alle diese finanziellen Aufwendungen führen leider oftmals dazu, dass Hunde wieder abgegeben werden. Im schlimmsten Fall können sie kein artgerechtes Leben führen.

Aber die artgerechte Haltung der Tiere geht weit über finanzielle Aspekte hinaus. Denn Hunde wollen beschäftigt und gefordert werden. Die Verrohung des Wesens kann zu schlechten Charaktereigenschaften führen und einer Unruhe, die zu allererst an den Haltern ausgelassen wird.

Was zur artgerechten Haltung gehört, ist mit Sicherheit auch der Platz, den die Tiere zum Leben benötigen. Wesentliche Faktoren, die den Bedarf bestimmen, ist etwa das Wesen des Hundes. Diese Sammlung von Charakterzügen bestimmt, wie aktiv Hunde sind und wie viel Platz sie brauchen, um sich wohl zu fühlen. Zum anderen ist aber auch die physische Größe mitentscheidend. Eine Deutsche Dogge beispielsweise, benötigt als großer, mächtiger Vierbeiner deutlich mehr Platz, als zum Beispiel kleine oder mittlere Hunderassen. Damit geht auch der Aufwand, etwa bei einem eventuellen Transport, zu einem Arzt oder in den Urlaub, einher.

Die Vergesellschaftung mit Mensch und Tier

Wie bereits erwähnt bestimmt der ursprüngliche Einsatzzweck des Hundes sein Wesen. Wenn man zwei oder mehr Hunde vergesellschaften möchte, so stehen viele Aspekte im Vordergrund, die bedacht werden sollten. Zum einen sind es natürlich, egal das wievielte Hundemitglied in der Familie ist, Fragen bezüglich der korrekten artgerechten Haltung. Allgemeine finanzielle und organisatorische Möglichkeiten sollten mit den Anforderungen abgeglichen und eventuell angepasst werden. Aber vor allem hundespezifische Kriterien, wie Alter, Geschlecht, Größe und Rasse sollten im direkten Fokus der Überlegungen stehen.

So muss man bezüglich der Größe der Hunde bedenken, dass größere Hunde normalerweise auch stärker sind. Wenn man nun zwei starke Hunde gleichzeitig ausführt, dann sollte man in der Lage sein, die Leine trotz aller Eventualitäten noch sicher zu halten, egal welche unerwartete Situation nun auftritt. Beim Thema Alter sollte man darauf achten, dass der bereits integrierte Hund 3-4 Jahre älter sein sollte, als der aufzunehmende Hund. Sind die Hunde in etwa gleichalt, dann sind sie untereinander zu verspielt und nicht so lernbereit. Wenn der Altersunterschied zu groß ist, ist genau das Gegenteil der Fall und der jüngere Hund wird der Unruheherd im Vergleich zum deutlich älteren Hund, der oftmals schon seinen Spieltrieb "ausgelebt" hat.

Aber auch bei der Wahl der zu vergesellschaftenden Rasse gilt es einiges zu beachten. So sollte man zunächst sich selbst treu bleiben. Das heißt, wenn einem etwa der Typus eines Jagdhunds mit seinem stürmischen und distanzlosen Verhalten liegt, sollte man sich genau überlegen, inwiefern ein eher vorsichtiger Familienhund zu dem eigenen Interessensfeld passt. Daneben sollte man beachten, dass Hunde untereinander auch unterschiedliche Wahrnehmungen besitzen. So muss man daher beachten, dass die Rassen Signale kommunikativ eventuell anders aufnehmen, als die Hunde der eigenen Rasse. So nimmt ein territorial beschützender Hund, wie der Hovawart, das spielerische Verhalten eines Familienhundes, wie des Labrador Retrievers, eventuell als störend wahr. Dadurch wird ein hohes Konfliktpotenzial erzeugt und macht quasi immer das Eingreifen des Halters notwendig.

Ungewöhnliche Hunderassen

Nachdem nun einige allgemeinere Faktoren erläutert wurden, die man bei der Anschaffung, Haltung und Vergesellschaftung von Hunden beachten sollte, werden im folgenden Hunderassen vorgestellt, die vielleicht etwas unbekannter sind, aber trotzdem als tolle (Familien-)Hunde gelten.

Der Bloodhound - Der Alteingesessene

Der Bloodhound kommt ursprünglich aus Belgien, ist aber auch in England weit bekannt. Seine Fähigkeiten sind sagenumworben: So sind seine hervorragenden Fähigkeiten beim Aufspüren von Wildtieren bestens dokumentiert, weshalb er sich primär als Jagdhund eignet. Der Name Bloodhound leitet sich vom englischen "blooded hound" ab, was übersetzt so viel wie "Laufhund von reinem Blut" bedeutet. Die Rasse an sich geht bereits auf das 7. Jahrhundert zurück, weshalb er eine der ältesten Hunderassen der Welt ist. Als Familienhund eignet er sich zudem hervorragend. Am besten jedoch erfolgt die Haltung nur auf dem Land, damit er seinen Spürsinn ausleben kann und genügend Freiraum erhält. Gerade sein sanftmütiger, ruhiger und gelassener Charakter und sein freundliches und umgängliches Wesen mit anderen Hunden prädestinieren ihn für das Leben mit Menschen und anderen Tieren. Warum der Hund vermutlich nicht so verbreitet ist liegt daran, dass seine Erziehung viel Zeit und Geduld erfordert. So geht er oftmals eigensinnig einer gewitterten Spur nach, statt gehorsam zu sein.

Der Leonberger - Der perfekte Familienhund?

Auf den ersten Blick würde man vermutlich nicht davon ausgehen, dass es sich bei dem riesigen Leonberger um einen Familienhund handelt. Die enorme Größe und das Gewicht sorgen für eine beeindruckende Gestalt. Geschichtlich stammt diese Rasse aus einer Kreuzung zwischen Neufundländer und Bernhardiner aus dem 19. Jahrhundert. Das Ziel der Züchtung war eine löwenähnliche Gestalt, die das Stadtwappen der Stadt Leonberg repräsentieren sollte. Obwohl er auch als Wachhund eingesetzt werden kann, reagiert er auf Lärm eher gelassen, was vor allem kleine Kinder sonst verschrecken würde. Alleine die große Statur, seine Kinderfreundlichkeit, als auch seine Folgsamkeit, machen ihn zum idealen Begleiter.

Shetland Sheepdog - Die Schönheit

Oft liebevoll einfach nur "Sheltie" genannt, ist er eine wahre Schönheit. Der aus Großbritannien stammende Hund, erinnert optisch an Langhaarcollies und ist von seiner Größe her eher als mittelgroßer Hund zu klassifizieren.

Einst als Schäferhund auf den Shetland Inseln genutzt, ist er eine Kreuzung aus Border Collie und dem Grönlandhund. Das Wesen des Sheltie wird als fröhlich und lernwillig beschrieben. Allerdings benötigt auch er, wie sehr viele andere Hunderassen, ausreichend Auslauf, Bewegung und fordernde Lernspiele. Ebenso sollte man bedenken, dass das Fell einigen Pflegeaufwand benötigt, wenn man möchte, dass die Schönheit weiterhin in vollem Glanze erstrahlt. Bereits seit dem 20. Jahrhundert sind seine Qualitäten als Show- und Familienhund weltweit geschätzt.

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