Nicht zu gebrauchen

Hickersberger pfeift auf Paul Scharner

Fußball
24.08.2006 21:13
Paul Scharner wird in nächster Zeit nicht mehr den ÖFB-Dress überstreifen. "So lange ich Teamchef bin, werde ich ihn nicht mehr einberufen", erklärte Josef Hickersberger am Donnerstag in Wien anlässlich der Kaderbekanntgabe für das Trainingslager in der Schweiz (28. August bis 5. September in Nyon) und das Fußball-Vierer-Turnier mit den Länderspielen gegen Costa Rica (2.9.) und Venezuela (6.9.).

Scharner hatte Hickersberger am vergangenen Montag angerufen und ihm mitgeteilt, dass er bis auf weiteres nicht mehr im Team spielen wolle, weil er das Gefühl habe, der Nationalmannschaft derzeit nicht helfen zu können. Auf nähere Gründe sei der Mittelfeldspieler nach Befragung nicht eingegangen. "Wir haben nach einem Tag Nachdenkpause wieder telefoniert, aber er blieb bei seiner Entscheidung".

Ursprünglich hatte der 15-fache Teamspieler nur eine Auszeit nehmen wollen, was für Hickersberger aber inakzeptabel war. "Einen Spieler, der zwei Jahre vor einer EM im eigenen Land im Nationalteam nicht spielen möchte, kann ich nicht gebrauchen".

Dass der Wigan-Legionär zuletzt in Graz gegen Ungarn (1:2) auch wegen fehlender Spielpraxis einen schlechten Tag gehabt habe, wäre für Hickersberger kein Grund gewesen, Scharner für die Schweiz nicht einzuberufen. "Es tut mir Leid, ich wäre nie auf die Idee gekommen, auf einen in der englischen Premier League spielenden Mann zu verzichten. Aber es gab für mich nur zwei Möglichkeiten: entweder alles versuchen oder nicht dabei sein - fight oder fly", erklärte der 58-Jährige.

Scharner stellte unterdessen in einem Exklusiv-Interview mit der Internet-Plattform sportnet.at klar, dass er nie wieder für das ÖFB-Team spielen werde. „Mein Patriotismus wurde getötet“, betonte der Wigan-Legionär, der schon nach dem 0:2 gegen Kanada darüber nachgedacht hatte, dem Team den Rücken zu kehren. Auf die Frage wodurch, präzisierte Scharner: „Durch die unprofessionellen Strukturen beim ÖFB. Ich werde jetzt keine Namen nennen und möchte auch keine schmutzige Wäsche waschen. Aber in diesem Verband geht es absolut unprofessionell zu.“

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(Bild: KMM)



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