Bei "Just Cause 3"

Salzburger Kopierschutz lässt Cracker verzweifeln

Web
11.01.2016 14:14

Der PC ist die leistungsfähigste Gaming-Plattform, gilt unter Spieleherstellern wegen der Gefahr durch Raubkopien aber als nicht besonders gewinnträchtig. In der Regel dauert es nur Tage, bis die neuesten Games gecrackt werden und in einschlägigen Tauschbörsen kursieren. Doch das könnte sich nun ändern: Ein Kopierschutz aus Österreich treibt nämlich selbst die abgebrühtesten chinesischen Cracker in den Wahnsinn.

Das Cracker-Kollektiv 3DM arbeitet einem Bericht des IT-Portals "Golem" zufolge bereits seit Wochen daran, eine illegale Kopie des Open-World-Actionkrachers "Just Cause 3" anzufertigen - allerdings ohne Erfolg. Der Grund ist ein Kopierschutz aus Österreich. Die Kopierschutzsoftware der Salzburger Firma Denuvo macht es den Crackern aus Fernost dermaßen schwer, dass der für "Just Cause 3" zuständige Cracker schon fast das Handtuch werfen wollte.

Auf ihrem Blog erläutern die Cracker, dass sie glauben, in zwei Jahren könnten PC-Games so gut gegen Raubkopien gesichert sein, dass sie nicht mehr zu knacken sind. Die Chefin des 3DM-Kollektivs musste dem "Just Cause 3"-Cracker wegen der Schwierigkeiten, die ihm der Kopierschutz aus Salzburg bereitet, laut "TorrentFreak" sogar gut zureden, damit er es überhaupt weiter versucht.

Denuvo verhindert DRM-Manipulation
Das Besondere an der Denuvo-Lösung ist dem Bericht zufolge, dass es sich nicht bloß um einen Kopierschutz handelt, sondern um sogenannte Anti-Tamper-Software, die die Manipulation von Online-DRM-Systemen wie Steam oder Origin verhindert. "Just Cause 3" ist nicht das einzige Game, das Spiele-Crackern Probleme macht: Bei "FIFA 16" haben die Cracker offenbar die gleichen Probleme. Auch hier kommt die Denuvo-Software zum Einsatz.

Setzen künftig weitere große Publisher auf die Kopierschutz-Lösung aus Salzburg, könnte der vom 3DM-Kollektiv prognostizierte Fall, dass PC-Games nicht mehr kopiert werden können, tatsächlich eintreten. Doch selbst wenn das nicht passiert, dürfte es für Cracker immer schwerer werden, die neuesten Games kurz nach ihrer Veröffentlichung als Raubkopie anzubieten.

Gecrackte Spiele würden dann nicht mehr Tage oder Wochen, sondern eher Monate nach Veröffentlichung in den Tauschbörsen auftauchen. Für die Spieleindustrie wäre das ein Segen, gelten doch gerade die ersten Monate nach Erscheinen eines neuen Games als Gradmesser für dessen wirtschaftlichen Erfolg.

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