"Love Scam" im Netz

BK warnt vor schmutzigem Geschäft mit der Liebe

Web
08.01.2016 13:33

Sie geben sich auf Dating-Plattformen im Internet als beziehungswillige junge Frauen aus und locken auf diesem Weg verliebten Männern das Geld aus der Tasche. Eine Tätergruppe hat so in Österreich bereits einen Schaden von mehr als 90.000 Euro angerichtet. Das Bundeskriminalamt warnte deshalb am Freitag davor, sich auf das schmutzige Online-Geschäft mit der Liebe einzulassen.

Auf Datingseiten werden die Männer von den vermeintlich attraktiven Frauen - meist Russinnen - kontaktiert. Sie halten mit ihren Opfern regelmäßig Kontakt, zunächst über Mails, später auch über Telefonanrufe und SMS. Dabei werden auch Bilder geschickt. Laut BK empfinden die Opfer diese Kontakte als "richtige Beziehung".

Die Frauen geben an, gerne einmal nach Österreich zu kommen, sich aber die Reisekosten nicht leisten zu können. Sie würden in ärmlichen Verhältnissen leben und die Kosten für das Visum, den Flug oder einen neuen Reisepass seien zu hoch. Ein Besuch, so wird vorgegeben, könne nicht stattfinden, wenn nicht eine finanzielle Unterstützung geleistet werde, so das BK über die Betrugsmasche.

Auf diesem Weg werden zunächst kleinere Beträge in der Höhe von 100 bis 500 Euro herausgelockt. Mit immer neuen Problemen und Ausreden, gepaart mit weiteren Geldforderungen, wird der Österreich-Besuch schließlich weiter verschoben. "Zeigen sich die Opfer zahlungswillig, werden die geforderten Beträge schnell höher und können dann mehrere Tausend Euro betragen", so das BK.

Opfer ausschließlich männlich
Die Ermittler registrierten in den vergangenen Jahren einen Anstieg sogenannter Love-Scam-Fälle von 13 in den Jahren 2013 und 2014 auf 31 im Vorjahr. "Wobei die Dunkelziffer natürlich sehr hoch sein wird", so BK-Sprecher Mario Hejl. Die Opfer sind ausschließlich männlich, doch auch Frauen seien vor dem Betrug nicht gefeit und sollten ihre Daten daher nicht leichtfertig im Internet preisgeben. Die Geldübermittlungen erfolgen meist über sogenannte Geld-Transfer-Dienstleister, zuletzt wurden jedoch vermehrt auch Banküberweisungen auf russische Bankkonten gefordert.

Polizei rät, potenzielle Herzensdame zu googeln
Um sich vor "Love Scam" zu schützen, können Daten und Bilder des neuen Online-Kontaktes im Netz gesucht werden. "Sehr oft finden sich die Namen und Bilder des vermeintlichen Liebesglücks schon auf diversen Warnseiten", so das Bundeskriminalamt. Bei Telefonaten sei es ratsam, eine Webcam zu verwenden. So kann man sicherstellen, dass das Bild, das man zugesandt bekommen hat, auch mit der Anruferin übereinstimmt.

In jedem Fall Anzeige erstatten
Keineswegs sollte Geld im Voraus überwiesen werden, nur damit es zu einem persönlichen Kontakt kommt. Falls bereits Geld überwiesen wurde, sollte Anzeige bei der Polizei erstattet werden, was viele Opfer aus Scham aber nicht tun. "Wir raten jedem Opfer, Anzeige zu erstatten. Die Polizei behandelt das vertraulich und nur so können wir auch Täter ausforschen."

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