Neues Gesetz in GB

Für Racheporno-Upload drohen jetzt zwei Jahre Haft

Web
13.10.2014 14:12
In England hat die Gesetzgebung auf die außer Kontrolle geratene Verbreitung sogenannter Rachepornos reagiert und den Upload von pornografischem Material ohne Zustimmung der gezeigten Person unter Strafe gestellt. Wer trotz des Verbots Rachepornos ins Netz stellt, muss künftig mit zwei Jahren Gefängnis rechnen.

Rachepornos sind pornografische Bilder und Videos, die – häufig von Ex-Partnern – ohne die Einwilligung der gezeigten Person ins Netz gestellt werden, um ihr zu schaden. In Großbritannien sind Rachepornos in den vergangenen Jahren zunehmend außer Kontrolle geraten, weshalb der Gesetzgeber nun reagiert hat.

149 Opfer meldeten sich bei der Polizei
Allein in den vergangenen zweieinhalb Jahren sollen einem Bericht der TV-Anstalt BBC zufolge 149 Frauen wegen solcher Uploads zur Polizei gegangen sein, die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen. Gerade einmal in sechs Fällen konnte die Polizei gegen den Uploader vorgehen. Mit dem neuen Gesetz wird es den Behörden durch klare Regeln einfacher gemacht, bei Racheporno-Uploads tätig zu werden.

Der Gesetzgeber hat Rachepornos eigens definiert. Es handle sich um "Fotos oder Filme, die Menschen bei sexuellen Handlungen oder mit entblößten Genitalien zeigen", die in der Regel nicht für die Öffentlichkeit bestimmt seien. Also beispielsweise Nackt-Selfies, die dem Partner aufs Smartphone geschickt wurden, oder private Sexfilme. Unter Strafe steht in England ab sofort nicht nur der Upload, sondern auch die physische Verbreitung solcher Fotos und Videos.

Betreiber reagieren oft nicht auf Löschanfragen
"Wir wollen, dass jene, die solchem verabscheuenswürdigen Verhalten zum Opfer gefallen sind, wissen, dass wir auf ihrer Seite sind", sagt der britische Justizminister Chris Grayling. Unklar ist trotz des neuen Gesetzes allerdings, wie der Gesetzgeber dafür sorgen will, dass hochgeladene Fotos wieder aus dem Internet verschwinden.

Die Server, auf denen der Uploader das Material parkt, stehen meist außerhalb Englands und die Betreiber beantworten Löschanfragen häufig gar nicht. In vielen Fällen dürfte es zwar dem Uploader möglich sein, das Material zu entfernen. Weigert sich dieser aber, ist das Opfer dem Serverbetreiber ausgeliefert. Und dabei handelt es sich nicht immer um seriöse Unternehmen, sondern mitunter auch um Berufs-Soziopathen, die von Rachepornos leben (siehe Infobox).

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