Lehrer alarmiert

Wikipedia wegen Porno-Links in der Kritik

Web
04.06.2014 09:49
Der Deutsche Lehrerverband ist alarmiert von den Ergebnissen einer Recherche der Bildungsplattform "News4teachers". Demnach finden sich bei der von Schülern millionenfach genutzten Online-Enzyklopädie Wikipedia zahlreiche Links, die direkt zu pornografischen Fotos und Filmen führen.

"News4Teachers" hatte am Montag aufgedeckt, dass Wikipedia-Nutzer etwa bei der Suche nach Stichworten wie "Ejakulation" oder "Penetration" auf "vordergründig sachliche" Beiträge gelangten, die allerdings direkt auf die dazugehörige Wikimedia-Seite verlinkten, "wo Dutzende Fotos und Videos von männlichen erigierten Geschlechtsteilen in Aktion" zu sehen seien.

Das Magazin weist darauf hin, dass Nutzer über etliche Stichworte an "erotisches oder gar explizit pornografisches Material" gelangen könnten, das zum Teil offenbar von Wikipedia-Verantwortlichen geprüft wurde, ohne dass diese "Anstoß an der Darstellung" genommen hätten.

Ein Sprecher von Wikimedia Deutschland verwies auf Nachfrage des Magazins auf die amerikanische Mutterfirma: "Es ist so, dass wir bei Wikimedia Deutschland keinen Einfluss darauf haben, was bei Wikipedia und den Schwesterprojekten (beispielsweise dem freien Medienportal Wikimedia Commons) zu finden ist. Alle Seiten werden von der Wikimedia Foundation in den USA gehostet und auch betreut."

Lehrerverband alarmiert
Josef Kraus, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, warnt deshalb Lehrer und Eltern: "Es wird höchste Zeit, dass Wikipedia als Ausweis vermeintlicher Schwarmintelligenz entzaubert wird. Nach der Aufdeckung von Verbindungen von Wikipedia und pornografischen Darstellungen müssen Lehrer und Eltern noch intensiver als bislang klarmachen, dass Wikipedia als Quelle für Schülerarbeiten völlig unzulänglich ist und sich damit keineswegs gute Zensuren machen lassen."

Kraus empfiehlt Eltern eindringlich, regelmäßig hinzuschauen, was ihre Kinder im Netz recherchieren. Darüber hinaus forderte er in einer Mitteilung: "Wikipedia muss entsprechende pornografische Inhalte schleunigst entfernen; die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien muss sich mit der Angelegenheit befassen; die Schulminister müssen mit ihren dienstlichen und publizistischen Organen Lehrer und Eltern umgehend auf die Problematik aufmerksam machen."

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