Griff trotz Gefahr ein

Zweimal angeschossen: Sydney-Held bricht Schweigen

Ausland
29.12.2025 14:05

Als die Schüsse fielen, zögerte er nicht – und veränderte den Verlauf eines tödlichen Anschlags. Wochen nach der Tat spricht Ahmed al-Ahmed erstmals öffentlich über jenen Moment am Bondi Beach in Sydney, der ihn weltweit bekannt machte. „Meine Seele hat mich das tun lassen“, sagt der 44-Jährige über sein Eingreifen bei dem Terroranschlag vom 14. Dezember.

Al-Ahmed entwaffnete während des Angriffs einen der Täter und wurde dabei selbst zweimal in den linken Arm geschossen. Die Aufnahmen seines beherzten Handelns verbreiteten sich millionenfach im Netz. In einem Interview mit dem US-Sender CBS erklärte er, er habe nicht mitansehen können, „wie Menschen vor meinen Augen getötet werden“.

Wollte kein Blut sehen, keine Schreie hören
Er habe einen der Angreifer von hinten gepackt und dessen Waffe ergriffen. „Alles in meinem Herzen und meinem Gehirn hat zusammengearbeitet, um Menschenleben zu retten“, sagte al-Ahmed. Er habe eine Kraft gespürt und gewusst, dass er handeln müsse. Er habe kein Blut sehen wollen, keine Schreie hören, nicht miterleben, wie Menschen um Hilfe betteln.

Hat „nicht viel nachgedacht“
Laut dem australischen Sender ABC musste der Familienvater aufgrund seiner Verletzungen mehrfach operiert werden. Al-Ahmed, der ursprünglich aus Syrien stammt und mittlerweile australischer Staatsbürger ist, war mit einem Freund in der Nähe des Strandes, als der Angriff auf Besucher eines Chanukka-Festes begann. Bei dem Anschlag starben 16 Menschen, darunter auch ein Täter.

Trotz seiner Verletzungen blieb al-Ahmed darauf fokussiert, den 50-jährigen Schützen zu stoppen, den Vater des zweiten Angreifers. Viel nachgedacht habe er dabei nicht, betonte er. „Ich wollte ihm nur die Waffe abnehmen und ihn daran hindern, unschuldige Menschen zu töten.“ Durch sein Eingreifen wurde der Schütze schließlich zum Rückzug gezwungen, ohne weitere Menschen zu verletzen.

Große Spendenaktion und höchste Würdigungen
Die Tat des 44-Jährigen fand auch auf höchster Ebene Anerkennung. Australiens Premierminister Anthony Albanese bezeichnete ihn als Vorbild für alle Australier. Auch König Charles und US-Präsident Donald Trump würdigten seine Tapferkeit. Eine Spendenaktion zur Unterstützung seiner Genesung brachte bislang mehr als 2,6 Millionen australische Dollar – rund 1,5 Millionen Euro – ein.

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