Aus 112 Einreichungen hat die Jury sieben Projekte ermittelt, die des Bauherrenpreises als würdig erachtet werden; darunter auch die Waldarena Velden. Der Urnenfriedhof am Dom war nominiert.
Beispielhafte Bauprojekte in den Bundesländern sucht die Zentralvereinigung der Architektinnen und Architekten Österreichs alljährlich. Die heurigen Preisträger wurden bei einer Festveranstaltung in Wiener Neustadt in den Kasematten – einst ein massives, schützendes Gewölbe der Festung – geehrt; darunter auch der Sportverein ATUS Velden.
Waldarena Velden
Die Sportanlage, die der Fußballverein ATUS von der Gemeinde gepachtet hatte, war technisch veraltet, daher wurde 2022 ein neues Konzept entwickelt, mit dem Fördergeber gewonnen werden konnten. Danach wurde ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben, an dessen Ende ein Entwurf von Hohengasser Wirnsberger Architekten stand; für die Tragwerksplanung zeichnen die Bauingenieure Lackner Egger ZT GmbH verantwortlich.
Vom Parken und Ankommen über den Einlass bis zur Tribüne folgt nun alles einem logischen Konzept. Der Bestand wurde einbezogen, zwei Erweiterungen aus Holz wurden errichtet: So sind ein Vereinsraum im Osten und ein Ort für die Schiedsrichter sowie ein Grill im Westen entstanden.
15 Prozent weniger Bodenversiegelung
Wärmepumpe, Erdkollektoren, eine Photovoltaikanlage mit Bauteilaktivierung ermöglichen einen nachhaltigen Betrieb der Sportanlage. Durch Redimensionierung der asphaltierten Flächen konnte trotz Vergrößerung des Bestandsgebäudes die versiegelte Fläche um 15 Prozent reduziert werden. 2024 konnten die Bauarbeiten abgeschlossen werden.
Paradies war nominiert
Nominiert für den diesjährigen Bauherrenpreis war in Kärnten auch der Urnenfriedhof „Paradies am Dom“ in Klagenfurt: Bauherrin ist die Dompfarre, die architektonische Gestaltung des Objekts im Hemmahof beim Dom kommt von Abel und Abel Architektur ZT GmbH, die Freiraumplanung von Walch Landschaftsarchitektur. Bis zu 700 kompostierbare Urnen können dort bestattet werden.
Der Urnenfriedhof holt durch seine Lage das Gedenken mitten in den urbanen Raum und bildet eine Oase der Ruhe in der Altstadt. Die Drehtüren sorgen für Schattenspiele. Die Namen aller Bestatteten werden in einem feinen Gewebe aus Metallrechtecken, das den Garten einfasst, eingraviert.
Preis für außergewöhnliche Lösungen
Der „Bauherr:innenpreis der Zentralvereinigung der Architekt:innen Österreichs“ wird seit 1967 vergeben und honoriert Persönlichkeiten, die sich als Bauherren, Auftraggeber oder Mentoren in besonderer Weise für die Baukultur verdient gemacht haben. Architektonische Gestaltung und Innovation stehen im Vordergrund.
Nach den Nominierungsjurys in den einzelnen Bundesländern prüfte die Hauptjury die Projekte; die Juroren waren Anne Beer (Architektin und Städtebauerin in München), Günter Mohr (Architekt in Wien) und Kaye Geipel (Architekturkritiker in Brüssel und Berlin). Der Preis beleuchte, so Veronika von Müller vom Präsidium der ZV Österreich (der Zentralvereinigung der Architektinnen und Architekten Österreichs), „die Ergebnisse eines echten Miteinanders, das qualitätsvolle, unkonventionelle und zukunftsweisende Architektur hervorbringt“.
Ausgezeichnet werden können herausragende Bauten, Freiraumgestaltungen sowie städtebauliche Lösungen, die in den vergangenen drei Jahren entstanden sind.

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