Die spanische „As“ nennt es eine „Abwehr aus Papier“, Statistik-Freaks lesen die zweitschlechteste Bilanz des Jahrhunderts heraus. Fakt ist: Barca hat ein Defensiv-Problem. Auch wenn Trainer Hansi Flick von einer anderen Spielweise nichts wissen will.
Zugegeben, über zu wenig Spektakel bei Barca-Spielen können sich Fußball-Freaks dieser Tage nicht beklagen. Jüngstes (und bestes) Beispiel: das 3:3 am Mittwochabend in der Champions League bei Brügge. Barca lief dreimal einem Rückstand hinterher. So sehenswert etwa das Zaubersolo von Lamine Yamal um den zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich war, so sehr werden diese magischen Momente von beängstigenden Löchern in der Defensive absorbiert. Die Zahlen lesen sich ernüchternd: 20 Gegentore in bisher 15 Pflichtspielen in der laufenden Saison – „Sport1“ will darin die zweitschlechteste (Zwischen-)Bilanz des 21. Jahrhunderts erkennen.
Die spanische Presse geht bisweilen weniger wissenschaftlich fundiert zu werk. „As“ etwa setzt vielmehr auf bildliche Sprache denn auf Zahlenwerk. Trainer-Hansi Flick hätte eine „Verteidigung aus Papier“ zu handeln. In den letzten neun Pflichtspielen kassierten die „Blaugrana“ jeweils zumindest ein Gegentor, in der laufenden Saison im Schnitt 1,3 pro Spiel. Suboptimal für einen potenziellen Anwärter auf Meisterschaft und Champions League.
„So ein Trainer bin ich nicht“
Trainer Hansi Flick sieht dennoch keinen Grund, seine Spielanlage zu überdenken. „Come on“, reagierte er nach dem Brügge-Spiel auf eine Journalistenfrage dezent genervt: „Das habe ich doch gerade beantwortet.“ Sein Ansatz: „Ich bin nicht der Trainer, der jetzt alles ändert. Es geht nicht darum, die Spielanlage zu ändern. Wir sind Barca!“ Und dieses Barca werde sich trotz aller Probleme nicht „hinten verbarrikadieren und dann im letzten Drittel verteidigen“. Stattdessen gehe es viel mehr um aktives und intensives Spielen – mit und ohne Ball, so Flick.
Aktiv und intensiv war das Barca-Spiel in jüngerer Vergangenheit de facto eh meistens, erfolgreich nicht immer. Allerdings gibt‘s Hoffnung. Und diese trägt den Namen Saison 2015/16. Denn damals hatte Barca nach 15 Pflichtspielen 23 Gegentore zubuchestehen. Der bisher schlechteste Wert. Für den Double-Gewinn am Ende der Saison hat‘s trotzdem gereicht.
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.