Seit Jänner war das höchste Kirchenamt in Österreich verwaist. Jetzt gibt es „weißen Rauch“ aus Rom! Seit heute Nachmittag hat das Außenministerium den offiziellen Vorschlag von Papst Leo XIV. Der Name gilt noch als geheim, aber der bisherige interimistische Nachfolger und Ex-Sekretär von Erzbischof Christoph Schönborn gilt als Top-Favorit.
An seinem 80. Geburtstag am 22. Jänner nahm der Papst den Rücktritt von Kardinal Christoph Schönborn an. Seitdem war der wichtigste Kirchenstuhl im Land unbesetzt. Mittlerweile schon fast neun Monate lässt sich der Vatikan Zeit – so lange wie noch nie in der neueren Kirchengeschichte.
Diplomat vom Heiligen Stuhl überbringt Namensvorschlag
Wie die „Krone“ schon berichtet hat, ist nun der Oktober der Monat der Entscheidung. Vor wenigen Tagen traf sich geheim die Vollversammlung der Weltbischöfe in Rom, um über den Nachfolger des Erzbischofs von Wien, einem der wichtigsten Bistümer Europas, zu entscheiden.
Jetzt, nach 267 Tagen, gibt es endlich „weißen Rauch“ in Rom. Der apostolische Nuntius in Österreich, Erzbischof Dr. Pedro Lopez Quintana, übergab Mittwochnachmittag als diplomatischer Vertreter des Heiligen Stuhls den von Leo XIV. abgenickten Vorschlag hochfeierlich im Außenministerium in Wien!
Bundesregierung hat Vetorecht
Warum? Auch die Bundesregierung wird bei wichtigen Kirchenämtern informiert, hat sogar ein Einwendungsrecht. Gegen den päpstlichen „Löwen“ wird sich die Politik aber wohl nicht stellen. Um den Namen des Nachfolgers von Christoph Schönborn herrscht derzeit freilich noch große Geheimniskrämerei. Auch, weil das offizielle „Bollettino Vaticano“, das Bulletin bei Ernennungen, aussteht.
Christoph Schönborn feierte im Jänner seinen Abschied – Bilder der Messe:
Wie die Spatzen vom Stephansdom pfeifen, gilt aber der bisherige interimistische Nachfolger, der apostolische Administrator Josef Grünwidl, als Top-Favorit. Somit könnte der Ex-Sekretär von Schönborn ab sofort den Chefposten übernehmen.
Grünwidl wurde am 31. Jänner 1963 in Hollabrunn in Niederösterreich geboren und maturierte in seiner Heimatgemeinde. Danach trat er in das Wiener Priesterseminar ein und studierte Theologie an der Uni Wien. Parallel dazu absolvierte er ein Orgelstudium an der Musikuniversität Wien. 1988 wurde er von Kardinal Dr. Franz König zum Priester geweiht.
Wo der seelsorgische Weg begann
Sein seelsorgerischer Weg begann als Kaplan in St. Johann Nepomuk in Wien. Später wirkte er als Kurart der Dompfarre Wiener Neustadt und als Diözesanjugendseelsorger. Von 1995 bis 1998 unterstützte er Kardinal Christoph Schönborn als dessen Sekretär und widmete sich den Agenden der Erzdiözese. Danach folgten Jahre als Pfarrer in verschiedenen Gemeinde. Im Jänner 2023 wurde er zum Bischofsvikar des Vikariats Süd ernannt. Jetzt sitzt er am wichtigsten Kirchenstuhl des Landes.
Im Rennen um den Erzbischof waren auch noch Peter Schipka, Generalsekretär der Österreichischen Bischofskonferenz und der bekannte TV-Pater Karl Wallner vom Stift Heiligenkreuz. Jetzt hat man sich in Rom offenbar für die naheliegendste Lösung entschieden.
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