Nach 267 Tagen

Vatikan hat entschieden: Neuer Erzbischof für Wien

Österreich
15.10.2025 17:36

Seit Jänner war das höchste Kirchenamt in Österreich verwaist. Jetzt gibt es „weißen Rauch“ aus Rom! Seit heute Nachmittag hat das Außenministerium den offiziellen Vorschlag von Papst Leo XIV. Der Name gilt noch als geheim, aber der bisherige interimistische Nachfolger und Ex-Sekretär von Erzbischof Christoph Schönborn gilt als Top-Favorit.

An seinem 80. Geburtstag am 22. Jänner nahm der Papst den Rücktritt von Kardinal Christoph Schönborn an. Seitdem war der wichtigste Kirchenstuhl im Land unbesetzt. Mittlerweile schon fast neun Monate lässt sich der Vatikan Zeit – so lange wie noch nie in der neueren Kirchengeschichte.

Diplomat vom Heiligen Stuhl überbringt Namensvorschlag
Wie die „Krone“ schon berichtet hat, ist nun der Oktober der Monat der Entscheidung. Vor wenigen Tagen traf sich geheim die Vollversammlung der Weltbischöfe in Rom, um über den Nachfolger des Erzbischofs von Wien,  einem der wichtigsten Bistümer Europas, zu entscheiden.

Jetzt, nach 267 Tagen, gibt es endlich „weißen Rauch“ in Rom. Der apostolische Nuntius in Österreich, Erzbischof Dr. Pedro Lopez Quintana, übergab Mittwochnachmittag als diplomatischer Vertreter des Heiligen Stuhls den von Leo XIV. abgenickten Vorschlag hochfeierlich im Außenministerium in Wien!

Bundesregierung hat Vetorecht
Warum? Auch die Bundesregierung wird bei wichtigen Kirchenämtern informiert, hat sogar ein Einwendungsrecht. Gegen den päpstlichen „Löwen“ wird sich die Politik aber wohl nicht stellen. Um den Namen des Nachfolgers von Christoph Schönborn herrscht derzeit freilich noch große Geheimniskrämerei. Auch, weil das offizielle „Bollettino Vaticano“, das Bulletin bei Ernennungen, aussteht.

Christoph Schönborn feierte im Jänner seinen Abschied – Bilder der Messe:

Christoph Schönborn (79) ging im Jänner nach fast 30 Jahren in den Ruhestand.
Christoph Schönborn (79) ging im Jänner nach fast 30 Jahren in den Ruhestand.(Bild: Imre Antal)
Bei einer Messer wurde er als „Pontifex austriacus“ verabschiedet.
Bei einer Messer wurde er als „Pontifex austriacus“ verabschiedet.(Bild: Imre Antal)
Im Stephansdom waren rund 3000 Menschen zugegen.
Im Stephansdom waren rund 3000 Menschen zugegen.(Bild: Imre Antal)
Der Kardinal mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen
Der Kardinal mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen(Bild: Imre Antal)
Wiens Bürgermeister Michael Ludwig mit dem ehemaligen Landeshauptmann Erwin Pröll und ...
Wiens Bürgermeister Michael Ludwig mit dem ehemaligen Landeshauptmann Erwin Pröll und Ex-Bürgermeister Michael Häupl(Bild: Imre Antal)
Landeshauptleute außer Dienst: Erwin Pröll und Michael Häupl
Landeshauptleute außer Dienst: Erwin Pröll und Michael Häupl(Bild: Imre Antal)
Übergangs-Bundeskanzler Alexander Schallenberg zwischen dem ehemaligen und aktuellen ...
Übergangs-Bundeskanzler Alexander Schallenberg zwischen dem ehemaligen und aktuellen Bundespräsidenten(Bild: Imre Antal)
Erwischt!
Erwischt!(Bild: Imre Antal)
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner mit Altkanzler Werner Faymann
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner mit Altkanzler Werner Faymann(Bild: Imre Antal)
Einzug der jungen Messdiener
Einzug der jungen Messdiener(Bild: Imre Antal)
Ministerin Susanne Raab
Ministerin Susanne Raab(Bild: Imre Antal)
Kardinal Christoph Schönborn bei der Messe
Kardinal Christoph Schönborn bei der Messe(Bild: Imre Antal)
Der Kardinal in seiner Predigt: „Wenn es stimmt, dass Gott die Liebe ist, kann er nur Wohlwollen ...
Der Kardinal in seiner Predigt: „Wenn es stimmt, dass Gott die Liebe ist, kann er nur Wohlwollen wollen, in unserem Wohlwollen ist Gott.“(Bild: Imre Antal)
Feierlichkeiten mit Blumenschmuck im Stephansdom
Feierlichkeiten mit Blumenschmuck im Stephansdom(Bild: Imre Antal)

Wie die Spatzen vom Stephansdom pfeifen, gilt aber der bisherige interimistische Nachfolger, der apostolische Administrator Josef Grünwidl, als Top-Favorit. Somit könnte der Ex-Sekretär von Schönborn ab sofort den Chefposten übernehmen.

Grünwidl wurde am 31. Jänner 1963 in Hollabrunn in Niederösterreich geboren und maturierte in seiner Heimatgemeinde. Danach trat er in das Wiener Priesterseminar ein und studierte Theologie an der Uni Wien. Parallel dazu absolvierte er ein Orgelstudium an der Musikuniversität Wien. 1988 wurde er von Kardinal Dr. Franz König zum Priester geweiht.

Wo der seelsorgische Weg begann
Sein seelsorgerischer Weg begann als Kaplan in St. Johann Nepomuk in Wien. Später wirkte er als Kurart der Dompfarre Wiener Neustadt und als Diözesanjugendseelsorger. Von 1995 bis 1998 unterstützte er Kardinal Christoph Schönborn als dessen Sekretär und widmete sich den Agenden der Erzdiözese. Danach folgten Jahre als Pfarrer in verschiedenen Gemeinde. Im Jänner 2023 wurde er zum Bischofsvikar des Vikariats Süd ernannt. Jetzt sitzt er am wichtigsten Kirchenstuhl des Landes.

Im Rennen um den Erzbischof waren auch noch Peter Schipka, Generalsekretär der Österreichischen Bischofskonferenz und der bekannte TV-Pater Karl Wallner vom Stift Heiligenkreuz. Jetzt hat man sich in Rom offenbar für die naheliegendste Lösung entschieden.

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