Viele wagen Schritt

Wege zum Studium: Über die Pack, durch die Koralm

Kärnten
03.10.2025 20:00

Bald rücken die beiden Landeshauptstädte näher zusammen – früher war die Reise zwischen Klagenfurt und Graz nur über die Straße möglich, ab Dezember bequem mit dem Zug. Schon jetzt studieren Steirer in Klagenfurt, Kärntner in Graz. Wird die Koralmbahn diesen Trend noch verstärken?

Seit Mittwoch herrscht auf dem Campus der Alpen-Adria-Universität (AAU) wieder reges Treiben, auch in der steirischen Landeshauptstadt blüht das studentische Leben auf. Viele internationale Studenten (wir berichteten) sorgen für sprachliche Vielfalt, dazwischen hört man immer wieder einen bekannten Dialekt.

Denn schon bevor die Koralmbahn ab Mitte Dezember die zeitliche Distanz zwischen Klagenfurt und Graz mehr als halbiert, finden viele Junge für ihr Studium den Weg über die Landesgrenzen. So erklingt diesseits der Pack Steirisch, jenseits der Pack Kärntnerisch. Immerhin hat jeder sechste Grazer Studierende seine Wurzeln in Kärnten, an der AAU sind es vergleichsweise bescheidene drei Prozent mit steirischen Wurzeln.

Busfahrt als große Hürde
Auch Nicolas Scheikl hatte es zum Studium der Medien- und Kommunikationswissenschaften von 2021 und 2023 an den Wörthersee verschlagen. „Das Studium gibt es nicht in Graz, daher ist die Wahl auf Klagenfurt gefallen“, erzählt er im Gespräch mit der „Krone“. „Pendeln war nie Thema, weil die zweistündige Busfahrt einfach zu lang war.“ Ob die Koralmbahn daran etwas geändert hätte? „Dann hätte ich vielleicht die erste Zeit noch in Graz gewohnt, aber für das Unileben zahlt sich eine Wohnung hier schon aus. Auch für das Lebensgefühl am Wörthersee“, betont Scheikl.

Den Weg in die Gegenrichtung haben die beiden Kärntner Valentina Simschitz und Niklas Liebminger beschritten – beide sind auch in der Hochschülerschaft aktiv. „Ich hatte mit so vielen Personen gesprochen, die von Graz geschwärmt haben“, erzählt sie und Liebminger erklärt mit Blick auf den Heimweg bis Dezember: „Das ist beschwerlich. Ein kurzer Trip nach Hause ist fast unmöglich“, sagt Liebminger.

Vorteile für Studierende und Unis durch Koralmbahn 
Alle sind sich einig, dass die Koralmbahn viele Vorteile für Studierende bringen wird. Kärntner müssten nicht zwangsläufig umziehen, so Simschitz: „Das ist ein großer Vorteil für Studierende, die knapp bei Kasse sind. Sie können weiter bei ihren Eltern leben, ersparen sich die Wohnung in Graz.“ Auch Scheikl glaubt, dass Pendeln so möglich wird: „Bei einer Fahrzeit von 41 Minuten ginge sich sogar ein Sprung in den See und dann die Heimfahrt aus.“

Auch Ada Pellert, AAU-Rektorin, sieht nur Vorteile: „Die Universität Klagenfurt ist sehr attraktiv für steirische Studierende. Schon jetzt studieren rund 400 an unserer Uni. Durch die Koralmbahn rechnen wir mit einem Aufschwung für unsere Universität – wir werden für Studieninteressierte aus Graz und entlang der Bahnstrecke noch attraktiver.“ Als besondere Stärken erwähnt sie den „tollen Campus“ und die „neuen und attraktiven Kombinationsstudien“.

Für Pellert gibt es keine akademische Konkurrenzsituation: „Mit den Universitäten in der Steiermark arbeiten wir ausgesprochen gut zusammen. Es gibt viele Kooperationen, mit der Universität Leoben sogar sehr konkrete Überlegungen für ein gemeinsames Studium.“

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