Horror-Tat in München
Nachbar: „Niemand wollte was mit ihm zu tun haben“
Wegen des Geldes bzw. Streitigkeiten rund ums Erbe soll der Deutsche Martin P. (57) seinen Vater (90) und danach sich selbst gerichtet haben, seine Mutter (81) und Tochter (21) kamen mit Verletzungen davon. Während Kunden den Handwerker als zuverlässig beschrieben, haben seine Nachbarn wenig Gutes über ihn zu sagen.
Wie tickte dieser Mann, der die Horror-Tat von München offensichtlich penibel geplant haben musste? Mit Schüssen, Sprengfallen und Explosionen wollte er sich ohne Skrupel für vermeintliche Ungerechtigkeiten im familiären Umfeld rächen – und sorgte sogar dafür, dass das Oktoberfest, das größte Volksfest der Welt, erst am Mittwochabend wieder weitergehen konnte.
Der unscheinbare P. lebte zuletzt in Starnberg (Bayern) und verdiente als Allround-Handwerker für Haus und Garten sein Brot. „Obwohl hier in der Nachbarschaft viele Häuser sehr große Grundstücke haben, die gepflegt werden müssen, wollte keiner etwas mit ihm zu tun haben. Das sagt doch schon alles“, verriet Nachbar Dieter P. der „Krone“.
Martin P. sei nämlich ein „Grantler“ gewesen. Auch hätten die Leute es als merkwürdig empfunden, dass P. die Vaterschaft zu seiner Tochter vehement bestritt.
„Phantom“ in der Nachbarschaft
Ansonsten scheint P. eher ein „Phantom“ in der Nachbarschaft gewesen zu sein: Weder beim Fleischhauer noch in der Post, einem Restaurant oder beim nahe gelegenen Bäcker kennt man Martin P. Nicht einmal für einen 94-jährigen Nachbarn, der hier seit 1950 wohnt, ist er ein Begriff. „Wir haben hier vorhin die Sirenen gehört und Polizeiautos gesehen“, sagte eine Mitarbeiterin der Fleischhauerei zu „Focus Online“. „Da kriegt man direkt Gänsehaut“, so die Verkäuferin, nachdem sie von den Hintergründen erfahren hatte. „Man kann sich das gar nicht vorstellen.“
Ein Anwohner kannte den Killer vom Sehen. Er sei ein stiller Typ gewesen und habe offenbar allein in einer Einliegerwohnung gelebt.
Explosionen auch in Starnberg
Auch in Starnberg habe es am Mittwochmorgen explosionsartige Geräusche gegeben – die erste Detonation vernahm Dieter P. um 9 Uhr. Die Polizei sei mit 200 Spezialkräften angerückt und habe das Haus im Umfeld von 200 Metern abgesperrt.
Positive Kundenbewertungen auf Handwerkerportal
Auf dem Handwerkerportal „Myhammer“ wurde P. übrigens mit exzellenten Bewertungen gelobt. „Installation wurde hervorragend erledigt“, schreibt ein Kunde. „Der Handwerker ist gut erreichbar und zuverlässig“, ein anderer. Oder: „Alles in allem sehr zufrieden, ich kann Herrn P. nur weiterempfehlen.“
Aufgrund der mangelnden Beliebtheit in seinem Wohnort habe der Handwerker aber hauptsächlich in der bayrischen Hauptstadt, in der Nähe des Elternhauses, gearbeitet. Eben dort, wo das Unfassbare passierte.
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