Nur noch ein Monat

Das Ski-Ländle will in Sölden ganz groß aufzeigen

Vorarlberg
25.09.2025 11:25

In exakt einem Monat, am 25. Oktober, eröffnen die Skidamen mit dem Riesentorlauf in Sölden die neue Weltcupsaison. Die „Krone“ hat sich angeschaut, wie es in diesem Jahr mit den Ländle-Hoffnungen für das Opening am Rettenbachferner ausschaut. Wer ist fix dabei, wer könnte es sonst noch schaffen? Plus: Eine Kolumne, die bei aller Vorfreude nachdenklich stimmt. 

„Sollte es mit einem Platz in den Top-15 klappen, wäre das ein durchaus guter Saisonstart für mich“, hatte Patrick Feurstein vergangenen Oktober vor dem Weltcup-Opening in Sölden im Gespräch mit der „Krone“ gesagt. Nachdem der Mellauer mit Startnummer 27 dann bereits zur Halbzeit auf Rang 14 gelegen war, verbesserte er sich im Finale sogar noch auf Rang acht und sorgte damit für das beste Ergebnis eines Vorarlbergers in der über 30-jährigen Renngeschichte am Rettenbachferner.

Feurstein zieht mit Rekordstarter gleich
Auch am 26. Oktober 2025 ruhen die größten Ländle-Hoffnungen wohl wieder auf dem 28-Jährigen, der vorigen Winter in Val d’Isere seinen ersten Weltcupsieg nur um 0,04 Sekunden verpasst hatte und die Riesentorlaufwertung als starker 13. beenden konnte. Zudem wird der Polizeisportler heuer den Hohenemser Marcel Mathis mit seinem sechsten Antreten als Vorarlberger Sölden-Rekordstarter einholen.

Noel Zwischenbrugger hofft auf seinen zweiten Sölden-Start, wird aber wohl in eine interne ...
Noel Zwischenbrugger hofft auf seinen zweiten Sölden-Start, wird aber wohl in eine interne Qualifikation müssen.(Bild: GEPA pictures)
Lukas Feurstein könnte für Sölden in die Top-30 der Startliste rutschen.
Lukas Feurstein könnte für Sölden in die Top-30 der Startliste rutschen.(Bild: GEPA)

Gibts wieder ein Mellauer Trio?
Ausgezeichnete Chancen auf einen Startplatz im Ötztal hat auch Patricks Cousin Lukas. Der 24-jährige Head-Pilot könnte als 34. der Weltcupstartliste zudem noch in die Top-30 rutschen und brennt darauf, bei seinem vierten Antreten erstmals in die Punkte zu fahren.
Für Noel Zwischenbrugger, den dritten Mellauer im Bunde, wird es wohl hingegen in die ÖSV-interne Qualifikation gegen Fabio Gstrein, den zuletzt mit einem Sieg und zwei zweiten Plätzen im Südamerikacup groß aufzeigenden Joshua Sturm und eventuell den einen oder anderen Youngster gehen.

Kathis Lieblingshang
Bereits zum siebenten Mal ihre Saison in Sölden eröffnen wird Katharina Liensberger am 25. Oktober. Die Göfnerin hat zwar eine durchwachsene Riesentorlauf-Saison hinter sich, konnte aber in der Vorbereitung in Argentinien mit einem dritten Rang – inklusive Laufbestzeit im Finale – bei einem Südamerikacup-Rennen jede Menge Selbstvertrauen tanken. Zudem ist Sölden einer ihrer absoluten Lieblingshänge. 2021 holte sie am Rettenbachferner als Vierte ihr zweitbestes Weltcupergebnis in dieser Disziplin. Und im Vorjahr gelang der Rossignol-Pilotin als Achte ihr mit Abstand bestes Saisonergebnis.

Olivier-Debüt in Sölden?
Neben Liensberger sollte auch die Auerin Victoria Olivier gute Chancen haben, erstmals beim Auftakt in Sölden dabei zu sein. Nachdem sie dort in der Vorsaison noch als Vorläuferin am Start war, gab sie im Dezember am Semmering ihr Riesentorlauf-Weltcupdebüt und holte kurz darauf in Kranjska Gora (Slo) ihre ersten Punkte. Jetzt möchte die 21-Jährige auch am Rettenbachferner durchstarten. „Heuer sollte ich erstmals auf dem Niveau sein, dass es Sinn macht, mitzufahren – also um Punkte“, verriet die Heeressportlerin zuletzt während des Argentinien-Camps im „Krone“-Gespräch. 

Kolumne
Mehr Abgänge als NewcomerInnen

Was haben die letzten drei ÖSV-Premierensieger gemeinsam? Richtig! Alle stammen aus Vorarlberg. Christian Hirschbühl feierte am 14. November 2021 mit 31 Jahren in Zürs seinen ersten Weltcupsieg. Johannes Strolz stand am 9. Jänner 2022 als 29-Jähriger beim Adelboden-Slalom erstmals am obersten Stockerl. Und der bislang letzte ÖSV-Debütsieg im Weltcup geht aufs Konto von Lukas Feurstein. Der Mellauer triumphierte am 23. März 2025 – knapp zwei Monate vor seinem 24. Geburtstag – in Sun Valley im Super-G.

Im November 2021 jubelte Christian Hirschbühl über den Sieg beim Parallelrennen in Zürs.
Im November 2021 jubelte Christian Hirschbühl über den Sieg beim Parallelrennen in Zürs.(Bild: Birbaumer Christof)
Lukas Feurstein triumphierte im März 2025 im Super-G von Sun Valley und ist damit der bislang ...
Lukas Feurstein triumphierte im März 2025 im Super-G von Sun Valley und ist damit der bislang letzte ÖSV-Premierensieger.(Bild: AP/Robert F. Bukaty)

Scheint, als müsse man sich keine Sorgen um den Vorarlberger Skisport machen. Doch der Schein trügt etwas. Denn in den letzten 20 Monaten gab es deutlich mehr Rücktritte im VSV-Lager als Newcomer, die nachdrängen. So stellte neben Christine Scheyer, Elisabeth und Magdalena Kappaurer, Amanda und Angelina Salzgeber sowie Marie Therese Haller auch Martin-Luis Walch die Skier in den Keller. Die Gründe sind unterschiedlich: Verletzungen, Motivationsprobleme, höchst fragwürdige Trainerentscheide.

Ariane Rädler (2. v. r.) möchte wie im Vorjahr aufs Poderst – und mehr.
Ariane Rädler (2. v. r.) möchte wie im Vorjahr aufs Poderst – und mehr.(Bild: GEPA pictures)

Dennoch wird das Ski-Ländle mit zahlreichen PodestkandidatInnen wie Lukas und Patrick Feurstein, Katharina Liensberger und Ariane Rädler in die Saison starten. Doch schon jetzt sollte der Blick in die Zukunft gehen und da schaut es nach dem Jahrgang 2005 in Vorarlberg aktuell sehr düster aus.

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