Nach dem Rücktritt von Sara Marita Kramer und dem Kreuzbandriss von Eva Pinkelnig hört nun auch Jacqueline Seifriedsberger auf! Das Risiko wurde ihr zu groß.
Aller bitteren Pillen sind im Skisprung-Lager aktuell wohl drei. Denn nach dem Karriereende von Kramer und dem Kreuzbandriss von Pinkelnig verkündete gestern Seifriedsberger überraschend ihren Rücktritt, womit das ÖSV-Team vor der Olympia-Saison drei Stützen verliert.
„Wollte nix mehr riskieren“
„Es ist sehr schade, dass Jaci nicht mehr Teil des Teams sein wird. Sie hatte eine wichtige Rolle, sowohl auf sportlicher als auch auf persönlicher Ebene“, meint Trainer Thomas Diethart. Das lodernde Feuer für die weiten Sprünge begann bei der 34-Jährigen aber bereits in den letzten beiden Saisonen, in denen sie zwei ihrer drei Einzel-Weltcupsiege feierte, allmählich auszugehen. „Die Sprünge gehen immer weiter, die Anforderungen werden höher. Während der Saison blendest du so was noch in einer gewissen Form aus“, sagt die Oberösterreicherin, die anfügt: „Als ich im Mai auf die Schanze gegangen bin, spürte ich, dass es immer härter wird, sich zu überwinden. Da blieb ich lieber eine Luke weiter unten, ich wollte nix mehr riskieren“, so Jaci, die trotz Weitenjagd von Höhenangst geplagt war. Und in ihrer langen Karriere, vor 30 Jahren setzte sie den ersten Absprung, auch mit Verletzungen wie zwei Kreuzbandrissen kämpfte. Weswegen sie 2014 auf die Olympischen Spiele in Sotschi verzichten musste, 2022 verpasste sie Olympia in Tokio dann aufgrund einer Corona-Erkrankung.
Warum der überraschende Rücktritt so kurz vor dem Highlight in Italien? „Klar hatte ich Olympia noch am Schirm, wollte dort die Karriere beenden. Am wichtigsten war es mir, gesund aufzuhören. Ich wollte nicht nur dabei sein, sondern auch was gewinnen. Das habe ich mir nicht mehr zugetraut“, so die 228-fache Weltcupstarterin, die 23 Podestplätze holte. Dazu gewann sie sieben WM-Medaillen (sechs im Team, eine Einzel) und Einzel- bzw. Teamgold bei den European Games.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.