Anonymitätsverbot

China verschäft Kontrolle im Internet weiter

Web
22.01.2014 09:40
Die chinesische Regierung verschärft die Kontrolle im Netz. Künftig müssen Internetnutzer ihre echten Namen beim Hochladen von Videos verwenden, wie die zuständige Behörde mitteilte. Die neue Regel solle davor schützen, dass vulgäre, gewaltverherrlichende oder sexuelle Inhalte "negativen Einfluss auf die Gesellschaft" nehmen könnten. Weitere Einzelheiten sind bisher aber noch nicht bekannt.

In der Volksrepublik schauen sich rund 428 Millionen Menschen regelmäßig Videos im Netz an und laden diese auch für andere hoch. Dabei werden vor allem die Seiten Tudou sowie der Internetdienst Renren besucht. Häufig nutzen die Chinesen deren Angebote auch, um kritische Videos über Korruption, soziale Ungerechtigkeit und Amtsvergehen zu zeigen oder diese zu kommentieren.

Im vergangenen Jahr hatte die Regierung deswegen eine Kampagne mit dem Ziel gestartet, Diskussionen im Netz zu kontrollieren oder zu unterbinden. Seither müssen Chinesen, die beispielsweise über Kurznachrichtendienste wie Sina Weibo Gerüchte streuen, rechtliche Konsequenzen fürchten.

Schwerer Internetausfall durch Hackerangriff?
Unterdessen hatten Millionen von Chinesen am Dienstag plötzlich keinen Zugang mehr zu Webseiten, sozialen Netzwerken oder anderen Online-Diensten. Die Ursache könnte ein Hackerangriff gewesen sein, wie die Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Die Rootserver des Domain-Namensystems (DNS) hätten nicht mehr richtig funktioniert.

Damit werden ausgeschriebene Web-Adressen nicht mehr korrekt in die technischen Adressen einer Webseite übersetzt. Nach Berichten sollen zwei Drittel der Server in China betroffen gewesen sein. Der Internetverkehr sei aus ungeklärter Ursache auf eine IP-Adresse in den USA umgeleitet worden, die nicht reagiert habe. Der Zugriff auf Webseiten habe somit nur noch Fehlernachrichten erzeugt.

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