

Zwar wird wieder etwas mehr Fleisch gegessen, aber meist günstiges, das aus dem Ausland in den Supermarkt kommt. Politik und ein Umdenken der Konsumenten könnten helfen.
Aus ganz Österreich und aus fernen Ländern, sogar aus Neuseeland, haben 71 Fleischer Wurst- und Fleischwaren zum bereits 25. Fachwettbewerb eingereicht, um ihre veredelten Produkte von einer Jury verkosten und bewerten zu lassen.
Im Fleischkompetenzzentrum in der Klagenfurter Lastenstraße werden außerhalb der Bewerbstage an 25 Arbeitsplätzen und an allen notwendigen Maschinen Lehrlinge in Schulpraxisstunden ausgebildet, Weiterbildungs- und Meisterkurse veranstaltet und Prüfungen abgenommen. „Ausbildung, Weiterbildung und Nachwuchsförderung sind enorm wichtig, um dieses Handwerk, diese Veredelung weiterzutragen“, so WKK-Vizechefin Astrid Legner.


Die Geiz-ist-geil-Mentalität fällt uns allen noch einmal auf den Schädel. Wird zu viel gespart, fehlt das Geld in der Wirtschaft und am Ende uns allen.
Raimund Plautz, Bundesinnungsmeister der Fleischer
Keine 25 Fleischerbetriebe mehr in Kärnten
Doch die Zukunft könnte trist werden, wie die Gegenwart zeigt: „Die Branche kämpft an mehreren Fronten. Wir verlieren viele kleine Betriebe. Wir haben keine 25 Fleischerbetriebe mehr in Kärnten. Die Wertschöpfung passt nicht mehr. Dabei ist der Fleischkonsum wieder etwas gestiegen - wir hatten im Vorjahr ein Absatzplus von zehn Prozent -, weil die Menschen tierische Proteine wollen. Doch die Konsumenten kaufen gern die Eigenmarken von Supermarktketten, die billiges Fleisch aus dem Ausland verarbeiten lassen“, weiß Raimund Plautz, Bundesinnungsmeister der Fleischer und Unternehmer in Klagenfurt. „Gibt es nicht Anpassungen bei Betriebsanlagengenehmigungen und im Arbeitsrecht, ändert sich nichts an Inflation und Energiepreisen und steigt die Wertschätzung gegenüber regionaler, qualitätsvoller Ware nicht, verlieren wir auch noch die letzten Fleischer, die letzten Nahversorger.“
Heimische Produkte seien weit mehr als Lebensmittel; „Sie sind Kulturgut, das es zu bewahren gilt“, so Landeshauptmann Peter Kaiser. Für Agrarreferent und Landesvizechef Martin Gruber, selbst Schweinebauer, sind die Unabhängigkeit von ausländischen Lieferanten und die Arbeitsplätze wichtig.
„Man fragt kritisch: Was darf eine Leberkässemmel kosten? Aber wer fragt: Was darf ein Handy kosten? – Unsere veredelten Waren sind Nahversorgung, sie sind Kulturgut“, betont Anka Lorencz, die Geschäftsführerin der Fleischer-Bundesinnung.



Fleischspenden gehen heuer an das Eggerheim in Klagenfurt, den Sozialmarkt und das SOS-Kinderdorf in Moosburg sowie das LSB-Netzwerk für Jugend- und Sozialbetreuung beim Hilfswerk Kärnten.
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