Umsatz bricht ein

Bierbrauer bleiben auf ihren Dosen sitzen

Wirtschaft
16.09.2025 19:02

Brauereien-Obmann Karl Schwarz sieht „massive Auswirkungen“ des Einwegpfands für seine Branche, das Geschäft mit Dosen sei weggebrochen. Heuer dürfte es sogar um ein Viertel zurückgehen. Doch das Pfand ist nicht das einzige Problem der Branche ...

Die heimischen Brauer erleben gerade eine Durststrecke. Im ersten Halbjahr sank der Absatz um 6,9 Prozent. Ein großer Mitgrund ist das Dosenpfand. „Das hat massive Auswirkungen“, schäumt Brauereiverbands-Chef und Zwettler-Eigentümer Karl Schwarz mit Blick auf die Zahlen. „Da muss man schon hinterfragen, ob das der richtige Schritt war.“

Im August um 34 Prozent weniger Dosen
Der Dosenabsatz sank um 19 Prozent im ersten Halbjahr, im August waren es gar minus 34 Prozent. Für das Gesamtjahr dürfte der Rückgang insgesamt 25 Prozent betragen, rechnet die Branche. Zugleich nehmen aber andere Gebinde wie Flaschen nicht zu, sondern sinken ebenfalls leicht im Verkauf.

Zwettler-Chef und Brauereien-Obmann Schwarz kritisiert die Pfandeinführung.
Zwettler-Chef und Brauereien-Obmann Schwarz kritisiert die Pfandeinführung.(Bild: Philipp Lipiarski/Privatbrauerei Zwettl)

Wird somit viel weniger Bier konsumiert? Nicht unbedingt, laut Schwarz kaufen vor allem Deutsche weniger Dosen in Österreich, da sie so nicht mehr den Pfand umgehen können. Umgekehrt kaufen Österreicher in Grenzregionen mehr Bier im Ausland, um sich den Aufwand mit der Rückgabe an den Automaten zu ersparen, Tschechien und Italien etwa haben kein Einwegpfand.

Aber nicht nur beim Bier braut sich ein Rückgang zusammen. Der Absatz von Mineralwasser ging um acht Prozent zurück, Fruchtsäfte um zehn Prozent und Eistee um 5,5 Prozent.

Das Pfand sei zwar der Hauptgrund für das Absatzminus beim Bier, aber nicht der einzige Faktor für den Rückgang. „Junge trinken weniger und bewusster Bier“, beobachtet Schwarz. Das lässt die Mengen sinken. „Und die Generation der Biertrinker ist in einem Alter, wo sie es aus Gesundheitsgründen oft nicht mehr können.“

Nur alkoholfreie Produkte verzeichnen Wachstum
Dazu passt auch, dass sich das einzige Wachstum bei alkoholfreiem Bier abspielt. Es legte um sechs Prozent im Halbjahr zu. Derzeit liegt der Anteil bei 3,8 Prozent, langfristig seien zehn Prozent realistisch. „Es ist kein Randprodukt mehr“, so Schwarz, der mit Zwettler ein neues alkoholfreies Bier namens „Zwettler Frei" einführte.

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