Keine Spur zu Phantom

Alles anders! Wende nach „Schul-Attentat“ in Wien

Österreich
10.09.2025 11:36

Beim Wiener „Schul-Attentat“ war offenbar alles ganz anders. Die Polizei hat eine heiße Spur, alle Hinweise führen derzeit zur verletzten Schülerin selbst! Trauriger möglicher Hintergrund: ein verzweifelter Hilfeschrei der 16-Jährigen aufgrund einer psychisch-emotionalen Ausnahmesituation. Die Polizei hält aber fest: Ein mögliches Messer-Phantom ist als Angreifer noch nicht ausgeschlossen.

Die Aufregung in Österreich war groß, die Debatte zur Sicherheit an unseren Bildungsstätten auch im Lichte des Grazer Schulkillers neu entflammt. Wie berichtet, soll ein Messer-Phantom auf der Mädchen-Toilette eines angesehenen Gymnasiums im 20. Wiener Gemeindebezirk eine 16-jährige Schülerin attackiert haben – Blaulicht-Großalarm!

Schwer bewaffnete Polizei-Einsatzkräfte und die Rettung rasten zum Tatort. Während die Jugendliche mit einer Stichverletzung im Oberkörperbereich ins Krankenhaus eingeliefert wurde, fanden Ermittler im Nahbereich des WCs sowie nur wenige Meter von der Schule entfernt in einem Gebüsch gleich zwei Messer als mögliche Tatwaffen.

Was die Ermittler stutzig werden ließ
Nur einen Tag später die offenbar spektakuläre Wende in dem Krimi. Denn das Opfer könnte zugleich auch die Täterin sein bzw. sich selbst verletzt haben! Was die Ermittler stutzig werden und an der Version eines Attentates zweifeln ließ? In der ersten Einvernahme verwickelte sich das Mädchen in Widersprüche, zudem hat das Messer-Phantom bisher nur sie selbst und sonst niemand gesehen. Auch eine Klassenkollegin, die unmittelbar danach ins WC kam, hat keinen vermummten Unbekannten flüchten sehen. Und: die Verletzung im Oberbauch war „nur“ etwas mehr als einen Zentimeter tief. Weitere Ungereimtheit: Bei einer möglichen Tatwaffe waren alle Spuren entfernt bzw. abgewischt worden.

Im Fall des vermeintlichen Schul-Attentats im Gymnasium Augarten (rechts im Bild eines der ...
Im Fall des vermeintlichen Schul-Attentats im Gymnasium Augarten (rechts im Bild eines der sichergestellten Messer) gibt es offenbar eine spektakuläre Wendung.(Bild: Bartel Gerhard)

Jetzt haben die Ermittler freilich ein Problem und müssen sehr behutsam vorgehen. Denn einerseits können sie in der aufgeheizten Sicherheits-Diskussion nicht stehen lassen, dass ein Phantom frei herumläuft und auf Schüler einsticht. Andererseits dürfte die 16-Jährige unter einer psychischen Erkrankung, auch besser bekannt als Borderliner-Syndrom, leiden.

Getuschel am Schulhof – in Liebe zu Lehrer hineingesteigert
Ein Symptom ist die extreme Instabilität bei Gefühlen. Mögliche Eifersucht war ja auch beim „Krone“-Lokalaugenschein das Hauptthema beim Getuschel unter Mitschülern am Tattag. Tatsächlich dürfte sich das Mädchen in eine ebenso verbotene wie hoffnungslose Liebe zu einem Lehrer hineingesteigert haben. Als diese natürlich unerwidert blieb und sie verwarnt wurde, könnte das die Verzweiflungstat mit der Selbstverletzung ausgelöst haben.

Wie es jetzt juristisch weitergeht, ist noch unklar. Eine Anzeige wegen Vortäuschung einer strafbaren Handlung wird die Staatsanwaltschaft wohl aufgrund der emotionalen Ausnahmesituation nicht weiter verfolgen. Das Schulmädchen ist jedenfalls in psychologischer Behandlung.

Tatort Volksschule: Hier wurde im März 2022 Schulwart Harald S. (46) von einem Messer-Phantom ...
Tatort Volksschule: Hier wurde im März 2022 Schulwart Harald S. (46) von einem Messer-Phantom erstochen – 30.000 Euro Kopfgeld auf Hinweise zum Killer.(Bild: Andi Schiel)

30.000 Euro Kopfgeld auf Schulwart-Killer
Indes jagt die Wiener Polizei in einem mysteriösen Krimi seit mehr als drei Jahren ein anderes Messer-Phantom. Im März 2022 war Schulwart Harald S. an seinem Arbeitsplatz, einer Simmeringer Volksschule, mit mehreren Stichen von einem Kapuzen-Täter ermordet worden. Für Hinweise auf den Killer sind noch immer 30.000 Euro Kopfgeld ausgelobt.

Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person sich in einer psychischen Ausnahmesituation befinden oder von Suizidgedanken betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Telefonseelsorge unter der Telefonnummer 142. Weitere Krisentelefone und Notrufnummern finden Sie HIER.
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