Italien will die Insel Lampedusa als immaterielles Kulturerbe der UNESCO einreichen. „Diese Kandidatur unter dem Slogan ‘Geste der Gastfreundschaft‘ ist eine Anerkennung des menschlichen und kulturellen Werts der spontanen Gastfreundschaft auf Lampedusa“, sagte der Präsident der Region Sizilien, Renato Schifani.
Die Gemeinschaft auf Lampedusa verstehe sich seit Jahren als Zufluchtsort an der Grenze Europas. Die Einwohnerinnen und Einwohner hätten den Notstand in ein „Modell gelebter Menschlichkeit“ verwandelt, die Würde des Menschen stehe im Mittelpunkt, ist Schifani überzeugt. Am 12. September soll das Projekt bei einem Konzert des italienischen Komponisten und Pianisten Giovanni Allevi vorgestellt werden.
Die etwa 20 Quadratkilometer große Insel im Mittelmeer steht seit Jahren im Mittelpunkt von Migrationsbewegungen. Aufgrund ihrer geografischen Lage ist sie eines der ersten Ziele für Migrantinnen und Migranten, die aus Nordafrika über das Meer fliehen – oft in überfüllten und unsicheren Booten. Jedes Jahr erreichen Tausende Menschen die Insel. Vor Ort kümmern sich unter anderem Hilfsorganisationen um sie.
Schiff festgesetzt
Lampedusa ist zu einem Symbol für den Umgang mit Flucht und Migration in Europa geworden.
Am Montag ist ein Rettungsschiff der italienischen NGO „Mediterranea Saving Humans“ von den Behörden im sizilianischen Hafen von Trapani festgesetzt worden. Die Crew hatte eine Anweisung des Innenministeriums ignoriert. Das Schiff sollte den nordwestlichen Hafen von Genua anlaufen, nahm mit zehn geretteten Migrantinnen und Migranten aber Kurs auf Trapani. NGOs beklagen immer wieder, dass sie weit entfernte Häfen ansteuern müssten und ihre Einsätze so blockiert würden.
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